Unsere weiteren abwechslungsreichen Wochen in der Südsee - bei herrlich stets um die 28°C Tages- und auch Nachttemperatur!

Auch über die vergangenen Wochen nahm in unserer Homebase Atuona auf Hiva Oa wieder das normale Bootsleben von uns Besitz. Will heissen: Weiterer Abbau unserer Rep-Pendenzenliste mit den begleitenden standardmässigen Unterhaltsarbeiten. So ruft der Wasserpass und das Unterwasserschiff im 10 Tages-Rhythmus nach einer zeitintensiven Reinigung. Dabei ist va der 4-Blatt-Propeller stets voll von Barnacles (Müschelis) überdeckt, die nur mittels einem Spachtel weggekratzt werden können. Und mit dem über die vergangenen Wochen alle Tage mal kurz einsetzendem Regen, entstehen an Deck der stählernen KYORY, bei dutzenden von kleineren Spots mit abgesplitterter Farbe, unschöne Flugrostlinien die dann der Bordwand hinunter in der See enden. Diesen kann man wohl eine gewisse Zeit lang mit Oxalsäure entgegenwirken, aber irgendwann muss auch hier das Übel von Grund auf angegangen werden. Das heisst für uns jeweils über Tage kratzen, schmirgeln mit anschliessendem grundieren und malen. Wobei bei diesen Arbeitsschritten immer so 2-3x grundiert, angeschliffen und zum Schluss die Deckfarbe aufgetragen wird. Am einten oder anderen Ort muss nach dem grundieren noch Filler gespachtelt werden bevor abschliessend die 1- oder 2Komponenten-Farbe aufgetragen wird.
Und wenn schon wieder mal einiges Grunderneuert wird nehmen wir uns auch gleich noch der Badeplattform an. So werden kommende Woche alle 30 Holz-Einzelteile abgeschraubt, geschliffen sowie je 2x grundiert und lackiert. Auch wird dabei das ganze Badeplattformgerüst überschliffen, grundiert und bemalt. Haben doch die diversen Heckankermanöver über die letzten Monate durch die Kette und den Anker ihre Spuren an der Badeplattform hinterlassen. Dabei ist auch bei der Halterung der Windsteueranlage einiges an Farbe abgesplittert und eine grössere Roststelle entstanden.
Ergänzend müssen wir im Mittelgang den breiten Kabelkanal in Richtung Mast mit einer neuen 0.5x2m grossen 0.3mm-Holzplatte abdecken. Die in zwei Teilen zu befestigende Platte müssen wir mit einigen Ecken und Enden noch genau zuschneiden. 


Zwischenzeitlich ist, wie schon mal erwähnt, endlich das erste Paket mit Verbrauchs/Ersatzteilen für unseren Nanni-Diesel aus Kiel bei uns eingetroffen. Nachfolgend mal einige Details zu einem doch „normalen“ Paketversand von Deutschland nach Französisch Polynesien! Die Abwicklung in Papeete, Tahiti betreute für uns der dortige FedEx-Agent. Nach dem Ausfüllen von vier zusätzlichen Formularen fielen beim Zoll in Papeete noch 265 USD (Bezahlung mittels Karten-Belastung) an Steuern an. Dies für die KYORY, einer „Yacht in Transit“ mit einer Materiallieferung von 562 USD! Auf das Festhalten meiner diesbezüglich klaren Worte sowie dem Aufführen der ergänzenden FedEx-Transportkosten verzichte ich an dieser Stelle! Diese Ersatzteile wurden bereits auf der KYORY eingelagert, dies mit der Hoffnung von wenigen dieser Parts mal Gebrauch machen zu müssen. Übrigens wird die ganze Teilelieferung beim späteren Verlassen von Französisch Polynesien durch Zollbeamte kontrolliert und müssen dannzumal im Einzelnen gemäss Rechnungs-Teileliste vorgezeigt werden können. Sollte auf dem Boot ein Teile-Austausch stattgefunden haben, dann müssen die ersetzten defekten Teile präsentiert werden können!? Ansonsten folgt eine Geldbusse!
Und das gleiche Prozedere, mit vergleichbaren Kosten, erfolgte nun auch bei unserem zweiten am 1. April bei uns aus Deutschland eingetroffenen Paket vom SVB-Bootszubehörladen aus Bremen. Da diesmal die Zoll-Auslösung von einem UPS-Agenten abgewickelt wurde, konnten wir die Zollkosten nicht über Kreditkarte begleichen. Und da auch deren Haus-Bank über keine Filiale in Atuona verfügt, musste ich diese Transaktion mittels einem ZA über meine Schweizer Bank abwickeln. Ja, da wird bei solch schwer nachvollziehbaren Tax-Kosten sowie dem komplizierten Abwicklungsprozedere, das sich erst noch mit diversem Mailverkehr über Tage dahinzieht, verständlicherweise auch mal die Grenzen meiner Geduld angeknackt! Aber was solls, wir Langfahrtensegler können diese Abläufe nicht beeinflussen und haben gelernt damit umzugehen! Dieses SVB-Paket beinhaltete einiges an Boots-Ersatzteilen und Verbrauchsmaterialien. Mit dabei sind ua die auf dem Mast zu ersetzende VHF/AIS-Antenne mit dazugehörigem 24m langen Kabel das durch den Mast zum Navi Corner geführt wird.
Ja, und nun ist unumstösslich der Zeitpunkt gekommen um die Entscheidung zu fällen, ob wir das Ersetzen der drei schon länger defekten im Mast geführten Kabel von dieser Antenne, dem Garmin-Windsensor und dem Ankerlicht hier in der Bucht von Atuona oder anderswo vornehmen wollen. Aber diese Frage hängt ja eng mit dem nun endlich zu fällenden Entscheid zusammen, wo ich va auch das dringend zu ersetzende Wellenlager am Propellerschaftausgang angehen will. Und für diese Arbeit muss ich die KYORY auswassern und für einige Tage an Land stellen. Dabei wäre es nahe liegend, dass ich dabei auch den Mast abbauen und legen könnte um mir so das austauschen der drei im Mast geführten Kabel zu vereinfachen.


So, jetzt habe ich mir über die letzten Monate in dieser Sache schon genügend Gedanken mit dem ewigen „Wenn und Aber“ gemacht! Umgehend vereinbare ich mit Vincent einen Termin auf den 2. April, um auf dem Gelände seiner noch nicht fertig gestellten Slipanlage die Möglichkeit eines baldigen Haul out abzuklären. Nun muss einfach ein Entscheid her, ob das Auswassern in den nächsten Wochen hier in Atuona möglich ist, oder ich halt doch erst in Raiatea, westlich von Tahiti, die KYORY an Land stellen kann! Dabei möchte ich noch erwähnen, dass ich auf eine weitere Slip-Möglichkeit verzichte, die KYORY auf halbem Wege nach Tahiti auf der Tuamotus-Insel Apataki auszuwassern. Dies aus Gründen einiger technischen Unsicherheiten der dortigen Slipanlage. Dazu kommt, dass mir auch ein Segler-Kollege aus der Schweiz dringend rät, mit dem defekten Wellenlager doch keine grösseren Etappen mehr anzugehen. Da Sandra und ich mit den meisten hier vor Anker liegenden Langfahrtenseglern dies auch so sehen, möchten wir in dieser Sache einfach kein Risiko mehr eingehen und wären natürlich noch so froh diese Reparaturen hier in Atuona durchführen zu können.
Somit tuckerten wir letzten Samstag, 2. April um 1100 mit dem Dingi zu unserem lokalen Augenschein mit Vincent auf das für etwa 30 Yachten Platz bietende Gelände gleich hinter der angrenzenden Slipanlage. Meine Fragen bezüglich Slipsystem mit Trailer, Traktor und Winsch sowie das Stellen der KYORY auf dem Hartplatz mit Demontage des Mastes konnte er mir zufriedenstellend beantworten. Auch vereinbarten wir den längst vorgesehenen Austausch der sechs bei Vincent eingelagerten Batterien dann an Land vorzunehmen. Eine Unsicherheit besteht noch beim direkten Übergang von der See zum 20° steilen Slipweg. Denn mit einer Kieltiefe von 1.9m und einem Gewicht von 20t der KYORY möchte ich hier kein Risiko mit Gesteinsbrocken zum Anfang des betonierten Slipweges eingehen. Dabei gesteht er ein, dass er eigentlich schon lange einen Tauchgang eingeplant habe um dieses Problem im hier leider schmutzigen Wasser zu klären. Er will dies nun in den nächsten Tagen nachholen, um mir dann hoffentlich einen positiven Bescheid kommunizieren zu können. Da er nun mit der Aranui5 nächster Woche und zehn Tage später mit der Taporo9 das restliche Slipmaterial (va der Trailer und eine grössere Anzahl Abstützgestelle für die Boots-Standplätze) eintreffen sollte, vereinbarten wir einen möglichen Haul out der KYORY auf Anfangs Mai! Auch reservierte ich mal zum Erledigen all unserer Arbeiten einen Standplatz für 10 Tage. Sobald auch die restlichen Unklarheiten beseitigt sind werde ich noch die restlichen in Papeete zu bestellende Materialen (zB Antifouling) anliefern lassen.     

Eine gut funktionierende Slipanlage hier auf Hiva Oa wäre natürlich für alle Langfahrtensegler ein grosses Geschenk! Denn nach der längsten Etappe bei einem Segelabenteuer Rund-um-die-Welt erfolgt ab Panama oder den Galapagos Islands hier auf Hiva Oa/Marquesas mit um 3.000 abgesegelten sm der erste Landfall! Und mindestens jede zweite hier ankommende Yacht würde noch so gerne diesen Haul out-Service in Anspruch nehmen. Denn eigentlich muss nach dieser Monsteretappe an allen Booten irgendwas repariert werden. Hier die Homepage-Adresse von Vincents-Slipanlage: 
http://www.maintenancemarquises.com/default.html
     
Natürlich hängt von diesem Haul out-Entscheid dann eben auch das „Wann“ unserer nächsten Segeletappen zu den weiteren Marquesas Inseln von Ua Huka, Nuku Hiva und Ua Pou sowie auch der längeren Etappe durch die Tuamotus Atolle zu den Gesellschaftsinseln mit Tahiti, Moorea, Raiatea und Bora Bora zusammen. Dabei haben wir von Juni bis Oktober genügend Zeit um dieses traumhafte Fahrtengebiet abzusegeln. Und gegen Ende November werden wir dann, wie schon länger eingeplant, südlich durch die Tuamotus zu den Gambier Islands segeln um dort die nächste Zyklonsaison von Dezember 2016 bis März 2017 zu verbringen. Bevor wir dann im Frühjahr 2017 weiter gegen Westen ziehen möchten…


Am 17.März hatte unser Seglerfreund Chris mit seiner Sagacious, einer 50er Columbia, einen speziellen Tag! Denn in Begleitung seiner Skipper-Kollegen Olivier, Gilles und Sid ging es mit der Sagacious für vier Stunden zum Segeln raus in Richtung Tahuata. Bei diesem Kurztörn wollte Chris für sich unter Segel testen, ob er die Sagacious auch als Einhandsegler beherrschen könnte. An diesem Tag erreichte diese schlanke Yacht unter Vollsegel, bei vorherrschenden 15-20Kn Wind, schnell einen Speed von gegen 14Kn. Dies und die körperlich anspruchsvolle Bedienung der Segel, die mit Ausnahme der Rollgenua nur an Deck vorgenommen werden können, waren auch für den 71jährigen Chris Grund genug einzusehen, dass er seine Yacht nur mit 1-2 weiteren Crew-Mitgliedern beherrschen kann. Aufgrund dieser Einsicht wird er sich nun auf die Suche von Mitseglern machen, die ihn in den nächsten Monaten in Richtung Westen, er möchte bis in seine alte Heimat Bali segeln, begleiten würden. Viel Glück Chris, mögen deine Wünsche in Erfüllung gehen!
Daneben gab Sandra auf der KYORY an Chris noch einige Nachhilfestunden beim in Betrieb nehmen und Bedienen seines neuen Touchscreen Smartphones! Diese Neuanschaffung erfolgte, da sein altes noch in den USA gekauften iPhone den Geist aufgab. Aber als er dann dieser Tage, auf Wunsch von Sandra, auch dieses vermeintlich defekte iPhone mit in unser Internet-Café Eliane nahm - vergingen nur wenige Minuten und auch sein altes iPhone war wieder Betriebsbereit! - Ja, die heutige Technik ist für uns elderly people nicht immer einfach zu verstehen!? Schmunzel, schmunzel!


Dann legten zwischen dem 20.-30. März die 32 an der WARC teilnehmenden Segelyachten auf ihrer Rund-um-die-Welt-Rally in Atuona einen ihrer 14 Zwischenstopps ein.
Auf dieser von der ARC (Atlantic Rally for Cruisers) organisierten und über ca. 18 Monate geführten Rally haben Yacht-Crews, die vielleicht alleine keine Ozean-Überquerung oder Weltumseglung angehen würden, die Möglichkeit mit gleichgesinnten dieses Abenteuer, wenn auch unter Zeitdruck, erleben zu können. Nun erreichte diese Armada nach ihrer längsten Etappe von über 2.900sm ab den Galapagos Islands die Marquesas-Insel Hiva Oa.
Dabei gab es mit diesen, sich hier nun einige Tage von ihren 3wöchigen Strapazen erholenden Yacht-Crews, in unserer kleinen Anchor bay das einte oder andere geknatsche. Wuchs doch in dieser Bucht die Anzahl der Boote auf 34 Ankerlieger an und draussen vor dem Breakwater waren es nochmals deren 12. Da sich die WARC-Teilnehmer noch nicht so gross an das Ankerprozedere mit zusätzlichem Heckanker gewohnt waren, gab es bei einsetzender Dunkelheit zwei Touchdowns mit Booten aus unserer Langfahrtenfamilie. Nach einigen unerfreulichen Wortwechseln einigte man sich jeweils auf Barzahlungen seitens der WARC-Skipper von jeweils 400 USD. Anlässlich bei mit WARC-Teilnehmern geführten Gesprächen konnten wir feststellen, dass auch unter den Rally-Teilnehmern nicht nur eitel Freude herrscht. So hatte zB ein südafrikanisches Ehepaar mit ihrem 15m-Catamaran Paw Paw die Nase voll und sind hier aus der laufenden Rally ausgestiegen, wobei sie nach eigener Aussage vermutlich für die schon voll bezahlte Reise keine Teil-Rückerstattung erhalten werden. Deren Gründe sind für uns nachvollziehbar: So muss zB der Etappen-Zeitplan eingehalten werden und alle Daten von Anker ab und auf sowie Marina-Besuchen sind vorgegeben, wobei jeweils nur wenige Tage zum Umsetzen eigener Ausflugsideen zur Verfügung stehen. Dann müssen sie sich aufgrund des grossen Teilnehmerfeldes auf immer überfüllte Ankerplätze, Einkaufshops und Restaurants einstellen. Zwischenzeitlich segelte die gesamte WARC-Armada bereits weiter nach Nuku Hiva um dann bis zum 18. April ihren nächsten Stopp in Papeete/Tahiti anzulaufen.
Sandra und ich hatten dann natürlich die einten oder anderen Kontakte mit diesen Yacht-Crews. So ua mit der 3köpfigen Crew (Ehepaar mit Nichte) der Chilli Bee, einer 48er Beneteau, aus Österreich. Dann freundeten wir uns in dieser kurzen Zeit mit der Crew der unter Schweizer Flagge segelnden Maeva Maris, eine 52er Privilege, an. Dieser hier draussen vor dem Breakwater liegende Catamaran hat sich übrigens in St. Lucia der WARC angeschlossen und wird vom deutschen Eigner Wolfgang, hat diverse Geschäftsverbindungen in die Schweiz, gesegelt. Seine weitere Crew aus Süddeutschland umfasste derzeit aus seinem Freundeskreis Silvia&Hermann, sowie die langjährigen Segler Siegfried und Heike. Wobei Heike seit 10 Jahren im grossen Team des Eisenbahn-Jahrhundertprojektes der SBB/NEAT, mit Arbeitsplatz im Bahnhof Luzern, mitarbeitet. Da konnte ich als Luzerner mit Heike wieder mal feststellen, wie „Rüüdig verrockt“ klein doch die Welt ist! In diesen Stunden gab es unter uns natürlich viel spannendes und auch Lozärn-Lokalpatriotisches zu erzählen und die Zeit flog wieder mal nur so dahin. Wolfgang erzählt uns, dass er schon mal vor fünf Jahren unseren Blue Planet mit einer kleineren Privilege umrundet habe. Anlässlich eines Besuches auf der KYORY übergaben wir ihm einen Stick mit vielen detaillierten Segel-Informationen aus der Inselwelt von Französisch Polynesien. Da er sich nun zum ersten Mal mehr Zeit für die Tuamotus nehmen will, war er natürlich happy von uns viele zusätzliche Navigations-Infos dieses traumhaften, aber für uns Segler auch anforderungsreichen Fahrtengebietes zu erhalten.
Mit Wolfgang und einigen anderen Skippern diskutierten wir noch über sinnvolle Produkte zur Ergänzung des Energiehaushaltes auf unseren Booten. Alle sind wir uns einig, dass auf einem Geräteträger montierte Solarpanele und ein Windgenerator, dies in Ergänzung zu einer Windsteueranlage, ein absolutes „Muss“ sind. Nur so können mit Unterstützung der Windsteueranlage, leider gibt es für Catamarane noch keine idealen Systeme, die für den Betrieb eines Autopiloten, des Plotters und auch der Kühlbox oder gar eines Tiefkühlers nur so dahin schmelzenden Batterie-Ah kompensiert werden. Ansonsten läuft dann auf den Yachten Stundenlang ein Dieselgenerator oder die Bootsmaschine mit, um so die benötigten Ah zu produzieren. Die KYORY ist zB mit Solarpanelen und einem Windgenerator ausgerüstet und wenn Notwendigkeit besteht wird der „Honda 2000“-Benzingenerator, sowie vereinzelt auch der Nanni-Diesel zum Aufladen der Batterien oder der Inbetriebnahme des mit 230V laufenden EcoTec-Watermakers eingesetzt. Ergänzend konnten wir hier nun va bei den WARC-Teilnehmern feststellen, dass die Hälfte deren Boote mit einem am Heckspiegel montierten Wassergenerator „Watt&Sea Cruising“ ausgerüstet sind. Dabei erzeugt ein vom Heckspiegel ins Wasser abgelassener Drehflügelpropeller bei um die 8Kn eine Max.-Leistung von 500W. Gemäss der von den Skippern gemachten Erfahrungen decken sich die Leistungen in etwa mit den Angaben des Lieferanten: Bei 5Kn ca. 10A, bei 6Kn deren 15A und ab 7Kn gegen 25A. Aber die meisten dieser Segler halten auch fest, dass um auf diese Leistungen zu kommen, schon über längere Zeit ein Speed von mindestens 7Kn erreicht werden sollte! Da ich zB mit der KYORY eher einen durchschnittlichen Speed von nur um die 5Kn erreiche, käme ein solcher Hydrogenerator, mit Kosten von 6.500 USD, für mich nicht in Frage. Übrigens bietet auch die „Cristec“ ein fast deckungsgleiches Produkt mit analogen Leistungen und Kosten von 6.000 USD an.
Anlässlich des Besuches von Wolfgang auf der KYORY fand er unsere Lösung mittels des Honda-Generators Energieengpässe zum Umgehen interessant. Ist doch sein jeweils auf der Maeva Maris in Betrieb zu nehmender Diesel-Generator um einiges Lärmintensiver und verbraucht auch einiges mehr an Treibstoff. Er will sich nun über die kommenden Monate nach einem solch kleineren Generator umschauen.

Auf Einladung von Wolfgang zu einem Dinner im Make Make von Atuona, erlebten wir dann im Kreise seiner Crew noch einen unvergesslichen Abend. Am 29./30. März erfolgte dann auf der Maeva Maris vor ihrer Weiterfahrt nach Nuku Hiva noch ein Crew-Wechsel, wobei Sigi und Heike nach ihren mehrwöchigen Segelaufenthalten wieder zurück nach Deutschland und der Schweiz flogen. Im Gegenzug hat nun hier in Atuona die Frau von Wolfgang die Maeva Maris geentert. Seinen Catamaran wird er dann übrigens im Sommer für drei Monate in Papeete auswassern, von wo aus er später von einem Charter-Skipper nach Fiji übersegelt wird. Dort wird dann wieder Wolfgang seinen Catamaran übernehmen um mit eigener Crew weiter nach Australien zu segeln. - Lieber Wolfgang wir wünschen dir und deiner Crew auf deinen kommenden Etappen durch die Südsee jederzeit genügend Wasser unter den beiden Kielen der schönen Maeva Maris! Von hier aus aber auch noch mal ein Kompliment an den rüstigen 80ziger Sigi, dies mit den besten Wünschen für einen weiteren schönen Segelsommer auf und am Bodensee. Und dir liebe Heike, wünschen wir wieder einen guten Start in Lozärn und mögen auch deine weiteren Segelträume in Erfüllung gehen!
Ja, und somit ist bei uns „Dauerliegern“ in der Bucht von Atuona wieder Ruhe eingekehrt. - Dies natürli au met emene: Schmunzel, schmunzel!


Aber Sandra und ich genehmigen auch immer wieder unsere Chillout-Zeiten, die wir mit viel Lesen und tratschen, pflegen von Freunden aus der Langfahrtenfamilie wie auch den vereinzelt uns schon lieb gewonnen Familien aus Atuona. So nahmen auch wir am 19. März an der vom WWF initiierten Earth Hour teil. Diese stromlosen Stunden gingen mit einigen anderen Gästen anlässlich eines speziellen Candle Night Dinners im Chez Eliane von Atuona über die Bühne. Auch hatten wir mal an einem Samstag die beiden Freundinnen Jade und Kohai aus den Familien von Eliane und Evodie zum Bootsplausch an Bord. Für die beiden dankbaren Mädchen war es natürlich eine Abwechslung mal von einem Boot aus in das Wasser der Bucht zu springen und dazwischen auch noch gut verpflegt zu werden. Auf den 2. April hatten wir eigentlich Evodie und Gloria, in Begleitung der beiden Mädchen auf die KYORY eingeladen. Aber leider mussten wir dieses Treffen auf ein anderes Weekend verschieben, da wir letzte Nacht bis in den späten Morgen hinein ein ausserordentlich starkes Gewitter über Atuona erlebten. Wie schon seit langem nicht mehr brachten uns dabei die Sturzbäche aus den nahen Bergen viel Schmutzwasser mit Schwemmholz in die Bucht hinein. Bis sich die Bucht jeweils wieder erholt hat und mit sauberem Wasser aufwarten kann werden leider zwei weitere Tage vergehen. Somit haben wir diesen KYORY-Besuch mal bis auf weiteres verschoben. Dafür zogen Sandra und ich am Abend noch den neuen, von Sandra auf dem Notebook runter geladenen Star Wars Movie „The Force Awakens“ rein. Dieser wieder spannende und nur so von Animation  gespickten Sciencefiction-Film stammt aus einem neuen 3teiler, wobei die weiteren zwei Sagen erst in den kommenden Jahren den Weg in die Kinos finden werden. Während 2.5 Stunden waren wir dabei wieder mal in fremden Galaxien unterwegs und erlebten mit den Guten das faszinierende Geschehen voll mit - und zum Schluss hatten „wir“ die Bösen besiegt! - Schmunzel, schmunzel! 


Gestern Sonntag, 3. April verbrachten wir mit einigen unserer Seglerfreunden und drei Familien aus Atuona in unserer Bucht einen Lunch/Grillnachmittag. Unter anderem waren Robati&Maria mit ihrer hübschen Tochter Vairea sowie die Familie von Vincent&Maria mit ihren zwei kleinen Mädchen sowie Antoine mit dabei. Robati hatte ich mit meinem Geschenk, der von mir auf meiner Reise selten bis nie eingesetzten Kärcher-Hochdruckanlagen, vor Monaten eine grosse Freude bereitet. Vairea besucht derzeit noch die Highscool in Papeete und wird anschliessend in Clermont, Frankreich ihr Studium in Psychologie beginnen! Der sanfte Hüne Antoine ist übrigens ein ausgezeichneter Sänger und begleitet sich jeweils auf einer seiner Ukulelen oder Gitarren. Vincent musste am frühen Nachmittag für zwei Stunden zurück auf den kleinen Flughafen, um als Flugzeugmechaniker eine eben gelandete Twin Otter durchzuchecken. Zum Lunch wurde eine, seit morgens 0900 über dem Feuer dahin prutzelnde kleine Sau grilliert. Und auf einem Tisch nebenan warteten noch diverse Beilagen, wie Kartoffelgratin, Reissalat, Fischcarpaccio und auch Desserts auf uns hungrige Mäuler! Und wie immer bei solchen Zusammentreffen wurde von den Marquesiern und auch Seglern, unter Begleitung auf ihren Zupfinstrumenten, stets viele fröhliche polynesische und französische Lieder gesungen. Dabei finden wir es immer wieder bereichernd solche Anlässe zusammen mit diesen lieben, gastfreundlichen und stets aufgestellten Marqueser Familien feiern zu können!


Leider erwischte ich, wie weitere Seglerkollegen auch, in der Woche vor Ostern noch eine starke Erkältung mit begleitendem Fieber, die mich für eine volle Woche zur Untätigkeit verbannte. Ausgelöst hatte ich diese Erkältung wohl bei Kontakten mit Kollegen einige Tage vorher, oder als ich mich spätabends noch lange ohne Shirt im Cockpit aufgehalten hatte. Dies war übrigens für mich seit acht Jahren das erste Mal, dass ich über Tage zu wirklich nicht mehr viel nütze war! Aber inzwischen bin ich wieder Purlimunter und voll dabei!