Direkt-Passage ins Fakarava Atoll/Tuamotus mit unseren ersten einfach traumhaften Erlebnissen über und unter Wasser!

Mittwoch, 3.5.2017/17:40 in der Anchor Bay von Atuona/Hiva Oa: Nun ist es definitiv soweit, wir starten unseren Diesel und gehen ohne Probleme mit der KYORY Anker auf. Gemäss unserem erfassten Track über 600sm und dem Studium der Wetterdaten sollten wir die ersten drei Tage uns wohl gesinnte Segelbedingungen vorfinden. Leider müssen wir dann anschliessend, infolge längerer angesagter Flaute, davon ausgehen mehr als nur einige Stunden unter Maschine zu fahren.   
Bei starker Bewölkung und etwas über 5Kn Wind, mit begleitenden 1m hohen Wellen aus E, fährt die KYORY nach dem Breakwater unter Kurshaltung durch Knurri in die schnell eintretende Dämmerung hinein. Die erste 4-Stunden-Wache übernimmt Sandra, die dabei voller Stolz ihren von Dolores geschenkten Touronne trägt! Dies wird nun übrigens für Sandra die erste grosse Segelpassage mit der KYORY von gegen 600sm (1.100km) sein. Dabei denken wir beide natürlich Positiv und verscheuchen alte Gedanken mit unseren Erlebnissen rund um die im 10.2013 mit technischen Problemen behaftete und gegen sieben Tage erdauerte Gibraltar/Lanzarote-Passage!
Da wir mit weiterhin schwacher Brise in die Nacht hinein fahren, entscheiden wir uns durch den mit einem W-Kurs von um die 250° zu durchfahrenden Canal du Bordolais, zwischen den Inseln Tahuata und Hiva Oa, noch keine Segel zu setzen. Gegen 20:00 erreichen wir die W-Seite des Canals und ziehen vorerst gleich das Gross ins 2.Reff rauf und bevor wir noch die Genua ausrollen können schläft der Wind wieder ein. Okay, dann warten wir halt mal zu, da die Windrichtung sicher bald wieder ändern wird. Und wirklich, gegen 21:00 ziehen zwei Squalls vorbei, die uns begleitende Winde mit Böen von bis 20Kn bescheren. Wir rollen nun zum Gross auch noch die Genua auf 130% aus und stoppen unsere Maschine. Und einmal mehr führt uns bei gespenstischer Ruhe, nun unter Raumschot-Kurs, unsere Bäru-Windsteueranlage durch die Nacht. Dies mit etwa 5.5Kn Speed, aber wegen den auf BB eintreffenden Wellen geht es ein wenig wackelig auf unserem geplanten Kurs von 210° stetig gegen SW!
Um 23:00 übernehme ich die nächste Wache und bei aufgelockerter Bewölkung zieht die KYORY weiterhin auf ihrem von uns im Plotter erfassten Track durch die vorerst noch dunkle Nacht. Wie immer auf Wache stellen wir auf hoher See unsere Wecker - Sandra ihren Handy-Wecker und ich den Eier-Wecker - auf Nickerchen-Pausen von etwa gegen 30 Minuten ein. Bald erscheint bei nun aufgelockerter Bewölkung der zunehmende Mond am Horizont, der zu meiner grossen Freude bereits eine silbrige Lichterstrasse auf die See zaubern kann. Und wieder einmal mehr stelle ich fest, dass die Unerreichbarkeit mit der damit verbundenen Einsamkeit auf hoher See für mich einfach etwas Zeitloses und Ewiges darstellt! Das sind für mich Momente wo ich auf Langfahrt, vor allem bei Nachtfahrten, eine einfach grosse Glückseligkeit verspüre.
Diese erste Nacht, vom 3. auf den 4. Mai, auf See gönne ich der sicher noch tief schlafenden Sandra ein paar zusätzliche Stunden zum Träumen und wecke sie erst gegen 05:00 zu ihrem anschliessenden Wache-Einsatz. Wir ziehen bei nur etwa 7Kn Wind noch das Gross voll rauf, um so wenigstens unter Segel einigermassen vorwärts zu kommen. Ich verschwinde dann schnellstens in meine Koje und falle bald in einen tiefen Schlaf. Sandra führt nun die KYORY in einer Phase, mit seit einigen Stunden leider wieder weniger starken Winden in den Morgen hinein und versucht das mit nur noch knapp über 3Kn dahin schleichende 20t schwere Stahlboot mit unserem Freund Bäru auf Kurs zu halten. Um 08:30 stehe ich aber bereits wieder auf und bereite uns ein kleines z’Morge mit heissem Thé und Café zu. Bevor Sandra sich etwas später in ihre Koje zurückzieht, müssen wir leider unsere beiden Segel einziehen und den Motor wieder in Betrieb nehmen. So tuckern wir nun wieder mit Knurri-Unterstützung über die kommenden Stunden bei nicht mal 5Kn Wind durch die See. Und so geht es weiter auf Mittag zu und in den Nachmittag hinein. Wohl präsentiert sich um uns herum der einte oder andere Squall, können aber nicht von seinen zusätzlichen Winden profitieren. Gegen 18:00 erreichen wir ein erstes Etappen-Etmal von immerhin 110sm/24 Stdn.
Gleich anschliessend setzen wir bis 20:00 2x unsere Segel, aber nach kurzer Flatterei müssen wir sie wieder runter ziehen. Um 19:30 erbarmt sich dann doch ein vorbeiziehender Squall mit der KYORY und beschenkt uns mit zunehmendem Wind von bis zu 15Kn. Wie immer benötigen Sandra und ich einige Minuten, dies vor allem bei Dunkelheit, bis die beiden Segel wieder gesetzt sind. Aber mit anschliessend ausgeschalteter Maschine macht uns das Segeln wieder grosse Freude und begleitenden Spass! So zieht die KYORY unter dem Einsatz von Bäru friedlich weiter gegen SW in die zweite Nacht hinein. Im 4Stdn.-Rhytmus wechseln wir uns mit der Wache ab und kommen so mit einem Speed von stets etwas über 5Kn problemlos durch die Nacht vom 4. auf den 5 Mai. Bei einer meiner Wachschichten geht der Wind auf 7Kn zurück, aber noch kann Bäru die KYORY bei langsamer und nun auch ruhiger Fahrt auf Kurs halten. Das Gross ist nun seit gestern Abend wieder im 2. Reff gesetzt und die Genua ist auf etwa 120% ausgerollt. Das Wetter ist uns bei wenig Wind und leichtem Seegang weiterhin gut gesinnt und wir beide können uns nebenbei, begleitend neben den Arbeiten in der Pantry oder beim Texten für den neuen Blog-Beitrag, auch mal wieder einige Buch-Kapitel über unsere Kindle reinziehen. Unter teilweiser Bewölkung geht es ruhig und ohne Veränderungen bei der Segelstellung den ganzen Tag hindurch und um 18:00 notiere ich im Logbuch ein Etmal von diesmal nur 95sm. Wohl geht der Wind ab 22:00 sukzessive zurück, können uns aber aufgrund der ruhigen See mit unserer Beseglung noch gut durch mogeln. So führt uns Bäru auch problemlos in die dritte Nacht vom 5. auf den 6.Mai hinein. Gegen 02:00 kommt sogar bei einem Wachewechsel zusätzliche Freude auf, denn der Wind steigert sich in den kommenden Stunden auf um die 13Kn! Weiter geht es mit einem Speed von 4 - 5Kn durch die weitere Nacht in den Morgen und den Mittag hinein.

Aber am 6. Mai um 14:30 werden die uns vor der Abfahrt in Atuona prognostizierten Wetterdaten bestätigt, den der Wind zieht sich auf um die 5Kn, bei nur noch schwach bewegter See zurück. Schweren Herzens starten wir unseren Nanni-Diesel, drehen die KYORY in den Wind und rollen langsam die Genua ein und holen das Gross runter. So fahren unter Maschine und Knurri-Unterstützung durch den Nachmittag in den Abend hinein, können aber um 18:00 immerhin ein Etmal von 120sm festhalten. Und leider geht es auch weiterhin nur unter Motor durch die Nacht vom 6. auf den 7. Mai! Alles beschwören nützt nichts, denn auch ein schöner Morgen kann den Wind nicht wecken. So langsam müssen wir uns damit abfinden, dass die Grib-Daten ihre Richtigkeit haben und wir somit die kommenden zwei Tage bis nach Fakarava mit durchgehender Flaute rechnen müssen! Wenn verständlicherweise dadurch bei uns keine Freude aufkommt, wir nehmen es eh wie es kommt, entscheiden uns nicht einfach so in der Flaute sitzen zu bleiben und gehen somit halt die Alternative mit dem mitlaufenden Diesel ein. Wir fahren nun mit um die 5.3Kn Speed durch den weiteren Tag in den Abend hinein und notieren um 18:00 ein Etmal von 131sm. Auch bei der Fahrt durch die anstehende Nacht vom 7. auf den 8. Mai ziehen wir weiter unter Motor durch dieses Flautengebiet. Zu diesem Zeitpunkt stellten wir noch unsere Uhren um 30 Minuten noch vorn, auf die Zeitzone von Tahiti ein!
Nach 06:00 nähern wir uns auf der SE-Seite dem ersten Tuamotu Atoll Kauehi! Leider ergeben aber in diesen Stunden unsere Berechnungen, dass wir die für uns ideale Durchfahrt des N-Passes von Fakarava gegen etwa 16:30 um etwa eine gute Stunde verpassen werden. Mit Erhöhung der Motor-Drehzahl und zusätzlichem Speed von bis zu 6Kn versuchen wir doch noch die Pass-Einfahrt knapp nach der Slacktide, wobei sich ein- und ausströmendes Wasser in etwa die Waage hält, zu erreichen! Aber gegen 15:00 müssen wir es akzeptieren, wir schaffen die Pass-Durchfahrt diesen frühen Abend nicht mehr. Dabei haben wir ja auch noch die anschliessend ca. 1.5 Stunden Fahrtzeit im Innern des Atolls bis zum Ankerplatz von Rotoava mit zu berücksichtigen. Nach kurzer Absprache und entsprechender Enttäuschung verzichten wir auf diesen zusätzlichen Stressfaktor, unsere erste und manchmal schon etwas heimtückische Pass-Durchfahrt anzugehen. Ergänzend kommt dazu, dass es kurz nach der Dämmerung hier in der Südsee sehr schnell dunkle Nacht ist. Und bei solchen Bedingungen ist es eigentlich unmöglich nach den für unsere Boote gefährlichen Patates oder Motus (bis an und über die Wasseroberfläche reichende Korallenstöcke) Ausschau halten. Auch das nachfolgende festmachen der KYORY an einer Mooring Boje oder vor Anker zu gehen - nein, das muss dann für unsere doch etwas übermüdete Crew nicht auch noch sein! Somit entscheiden wir, uns bis zur nächsten Slacktide von Morgenvormittag, 9. Mai 2017/ 11:15, NW vor dem Atoll mit der KYORY durch die Nacht treiben zu lassen. Diese Situation kann bei uns Seglern bei längeren Atoll-Anfahrtswegen und entsprechenden Wetterkapriolen schon mal vorkommen, so dass wir dann halt irgendwie die Zeit bis zur nächsten Slacktide totschlagen müssen! Aber immerhin weisen wir heute Abend, 8.5.2017/18:00, ein Etmal von 163sm aus!
Wir fahren nun mit etwas gedrosselter Geschwindigkeit und entsprechendem Abstand vor der Pass-Einfahrt durch die etwas ruppige See und peilen nach weiteren 5sm die NW-Seite des Fakarava Atolls an. In diesen Minuten erreichen wir noch über VHF unseren Freund Andreas, der bereits vor einigen Tagen vom Kauehi Atoll herkommend, hier bei Rotoava mit seiner KAMA vor Anker liegt. Auch ihn vertrösten wir zum Wiedersehen auf Morgenmittag 14:00! Gegen 20:30 stellen wir die Maschine ab und beobachten vorerst, wie sich die KYORY bei wenig Strömung und leichtem Seegang verhält. Zu unserer Freude dümpelt sie nur langsam gegen SW und ich übernehme die erste Wache. Nach einer von uns verdienten heissen Suppe zieht sich Sandra bald in die Koje zurück. So tragen uns die manchmal auf das Heck klatschende Wellen mit begleitend geringer Abdrift durch die Nacht und um 01:00 erfolgt die Übergabe der Wache an Sandra. Auch in den Folgestunden passiert nichts Aussergewöhnliches und kurz nach 05:00 stehe ich wieder auf. Nach Berechnung des Tracks zurück zum N-Pass entscheiden wir uns gegen 06:00 den Diesel zu starten, damit wir so nach 10:00 auf die Pass-Einfahrt zusteuern können. Also tuckern wir über die nächsten drei Stunden gemütlich zurück auf unserer Abdriftstrecke dem N-Pass von Fakarava entgegen. Um 11:15 ist es dann soweit und wir drehen zur Slacktide rein in die Pass-Durchfahrt. Ohne Probleme kommen wir ins Atoll hinein und drehen auf das Dörfchen Rotoava zu, wobei uns die roten und grünen Tonnen durch das Fahrwasser zum Ankerplatz führen. Und kurz bevor wir unseren Ankerplatz erreichen, düst auch schon Andreas mit seinem Dingi auf uns zu und wir drei freuen uns riesig über dieses Wiedersehen. Dies nachdem wir uns ja aufgrund unserer Segelpläne in Taiohae/Nuku Hiva getrennt hatten. Um 12:50 lassen wir den Anker auf 10m in die Tiefe rauschen und nach 45m gesetzter Kette „klatschen“ Sandra und ich uns ab! - Yuppie, e witere Traum esch wohr worde! Wir zwei sind glücklich mit der KYORY im Tuamotu Archipel, einem der schönsten Südsee-Fahrtengebiete - steht auf der Wunschliste eines jeden Seglers - angekommen! Kaum ist Andreas an Bord stossen wir mit einem Hinano auf unsere gelungene Überfahrt sowie unsere erste Pass-Durchquerung an! Ach, ist das einfach herrlich hier, eine tief blaue See wechselt vor den Riffen und Motus in kristallklares türkisblaues Wasser! Auch gibt es nirgends in den Tuamotus einen Hügel oder nur schon eine Erhebung von über 5 Metern! Und um 13:15 werfen wir einen Blick nach Süden und reiben einfach nur noch unsere Augen: Das darf nun doch einfach nicht wahr sein, denn da taucht doch die Robusta mit der Schweizer Crew Thomas&Anja vor uns auf, um dann in unmittelbarer Nähe von uns vor Anker zu gehen. Auch die beiden hatten sich vor Wochen in Taiohae bis auf weiteres von uns verabschiedet! Natürlich wurden sie von uns fürs erste ganz herzlich willkommen geheissen als sie nur wenige Meter an uns vorbei tuckerten. Also wirklich, wir alle hatten nach unserem letzten Kontakt in Taiohae keine Ahnung, welches der grossen Tuamotus Atolle wir in diesen Wochen ansteuern würden und nun treffen wir hier nach wenigen Stunden auch gleich noch auf die Robusta! Einzig mit den weiteren Schweizer Freunden Herbert&Asma mit ihren Kids Adam&Sämy von der Maya, hatten wir nach unserer Trennung in Taiohae vereinbart uns in Papeete oder je nach Routenplanung vielleicht sogar hier in Fakarava wieder zu treffen. Gemäss unserem heutigen SMS-Austausch befinden sie sich übrigens derzeit im Makemo Atoll und werden in den kommenden Tagen den Süd-Pass von Fakarava ansteuern. Kurz entschlossen vereinbaren wir drei Schweizer Boote, dass wir uns in etwa einer Woche dort wieder treffen werden! Inzwischen ist es aber hier in Rotoava 15:00 vorbei und bevor Andreas uns wieder verlässt, vereinbaren wir Morgenfrüh um 09:00 mit ihm ins Dorf rüber zu fahren. Anschliessend klarieren wir noch schnell das Boot auf, denn kurz nach 16:00 fegt ein Squall über Rotoava hinweg. Als dann Sandra im strömenden Regen noch den Dingi-Unterboden reinigt, habe ich es mir in meiner Koje bereits gemütlich gemacht und mehr als übermüdet schlafe ich umgehend ein! Als ich gegen 21:00 ein erstes Mal wieder die Augen öffne, stelle ich fest, dass zwischenzeitlich auch Sandra in ihrer Koje den verdienten Schlaf gefunden hat!

Am 10.Mai 2017 erwache ich erst kurz nach 07:00 auf und bereite gleich mal unser z‘Morge zu. Ein letztes Mal gibt es aber dazu nur Knäckebrot, denn erst nach dem anstehenden Einkauf in Rotoava können wir uns unter anderem auch wieder ein ofenfrisches Baguette gönnen! Bald erscheint auch Sandra mit ihren noch kleinen Augen im Cockpit und mehr als nur happy geniessen wir unser erstes z’Morge im Fakarava Atoll!
Kurz vor 09:00 trifft nach unserem z’Morge Andreas mit seinem Dingi bei uns ein und tuckert mit uns auf den nahen weissen Strand zu. Dabei steht er breitbeinig im Dingi und steuert uns gekonnt um einige braune Patates oder Motus, von denen sich hier viele knapp unterhalb und vereinzelte auch über der Wasserlinie befinden. Auf einer Zickzacklinie fahrend erreichen wir in diesem einfach glasklaren Wasser bald den Strandabschnitt, wo sich in unmittelbarer Nähe zwei Magasins befinden. Wir tragen das Dingi etwas den Strand hinauf und blicken über dieses türkisblaue Wasser, versetzt mit den vielen Motos-Flecken, zu unseren in dieser Lagune vor Anker liegenden Booten hinüber. Vorerst sprachlos lassen wir diese für uns - nach dem längeren Aufenthalt in den Marquesas Islands - einfach traumhaften Bildern auf uns einwirken! Vor allem ich bin einfach weg beim Anblick dieser beruhigend auf mich wirkenden Farbenpracht der See! Nach einigen tiefen Atemzügen begleite ich Andreas und Sandra zum ersten der beiden nur wenige Meter von unserer Dinigi-Anlegestelle entfernten Magasin. Auf unserer mitgebrachten Einkaufsliste können wir zu unserer Überraschung doch schon einiges auf unserer Liste abhaken und für etwas Gemüse und Fleisch suchen wir noch den zweiten Laden auf. Leider stehen auch hier nur wenige, der von uns noch gewünschten Produkte in den Regalen oder Tiefgefrierschränken zum Verkauf,  denn erst in gut einer Woche bringt ein grösseres Versorgungsschiff neue Esswaren usw. nach Rotoava. Immerhin konnte ich noch zum verrückten Preis von 13 USD einen von uns dann so genannten „Gold“-Chabis erstehen! Begleitend stellt Sandra dann noch schmunzelnd fest, dass wir zwei Männer uns ja Glücklich schätzen könnten, da immerhin heute wieder unser leeres Bierlager mit Hinano aufgestockt wird! - Recht hat sie! Schmunzel, schmunzel! Wir entscheiden uns mit den Einkäufen gleich zu unseren Booten zurück zu fahren um dann anschliessend zum etwas weiter südlicher gelegenen Yacht Service von Aldric&Stefanie zu fahren. Während diesen Einkäufen vereinbarten wir übrigens mit Andreas, während unserem kurzen Rotoava-Aufenthalt, seinen Dingi-Taxidienst in Anspruch zu nehmen, womit wir unser auf Deck bestens vertäutes Dingi nicht auch ins Wasser lassen müssen. Dies auch aufgrund unseres gemeinsamen Entscheides, bereits übermorgen weiter gegen Süden zu Segeln. Natürlich werden wir bei anderer Gelegenheit dann auch Andreas diesen Dingi/Shuttle-Service bieten. So tuckern wir heute also ein weiteres Mal mit Andreas zu einem diesmal etwa 10Min. entfernten Strandabschnitt und suchen den unmittelbar hinter der schmalen Strandstrasse sich befindenden Yacht Service auf. Dort können wir uns mit den mitgebrachten Laptops, va auch zur grossen Facebook-Freude von Sandra, endlich mal wieder ins WiFi einloggen! Kaum im Yacht Service angekommen, lernen wir die freundlichen und hilfsbereiten Aldric&Stefanie kennen. Da unsere Maschine die letzten Tage unserer Überfahrt nach Fakarava einiges an Diesel verbrauchte, kann ich Morgen hier im Yacht Service fünf 20Ltr.-Kanister mit Diesel befüllen. Dies zu einem Ltr.-Preis von 2 USD, im Gegensatz von 1.3 USD in Atuona! Aber diese Tuamotus-Preise haben wir natürlich zu akzeptieren, denn diese Güter und vieles andere mehr müssen über einige verteuernde Umwege  in dieses Insel Archipel transportiert werden. Am späteren Nachmittag tuckern wir zurück zu unseren Booten und auf 18:00 haben wir Andreas zum Abendessen auf die KYORY mit Frikadellen und Bratkartoffeln eingeladen.
Während unserem z’Nacht hatten wir wieder einiges zu bequatschen und vereinbarten bis gegen Ende Juni, die weiteren Wochen zusammen als Fahrtengemeinschaft wie folgt zu bestreiten: Am kommenden Freitag machen wir uns mit den Booten auf den Weg in Richtung Süd-Pass und unternehmen einen Zwischenstopp in der etwa 10sm von hier entfernten Pakokota Bay, bevor wir anschliessend die Reststrecke von etwa 30sm zum Süd-Pass nach Recif Tohea segeln. Dort treffen wir dann gegen Mitte Mai vermutlich wieder wie schon erwähnt auf die Maya-Crew. Einige Tage später segeln wir über Hirifa zurück über Pakokota nach Rotoava zum Nord-Pass. Vermutlich wird uns diese Strecke zum Süd-Pass und bis nach Pakokota zurück auch die Robusta-Crew begleiten. Wenn wir dann dort die wieder notwendigen Einkäufe erledigt haben, werden wir als neues Ziel mit unseren zwei Booten, der KAMA und der KYORY, das Apataki Atoll ansteuern. Dort möchten wir dann die im SW gelegene Haul out-Yard, übrigens die einzige in den Tuamotus, aufsuchen. Und spätestens gegen Ende Mai würden wir zusammen weiter segeln, eventuell mit einem Stopp auf Huahine für den nächsten Landfall auf Bora Bora. Dort findet ja dann das schon vielfach erwähnte „Jahrhundert-Treffen“ mit unseren Schweizer Freunden Markus&Esther statt! Anschliessend segeln wir mit der KYORY und KAMA wieder nach E auf Papeete zu, von wo aus dann Andreas und Sandra die Flugis besteigen um nach Deutschland und in die Schweiz zu fliegen. So zB Sandra am 18.Juni für drei Monate und Andreas am 21.Juni für etwa sechs Wochen Heimat-Urlaub! Andreas „parkiert“ dann während seiner Abwesenheit die KAMA an einer Mooring der Taina Marina und ich segle während Sandra’s Schweizer Urlaub unter anderem mit der KYORY alleine durch die weiteren Society Islands. Wenn dann Andreas so um den 10. August rum wieder in Papeete zur Landung ansetzt ist die Chance gross, dass ich wieder auf ihn und die KAMA treffen werde. Und wenn dann auch noch Sandra am 16. September wieder in Papeete eintrifft kann es sein, dass wir noch mit beiden Booten zusammen weiter die Society Islands durchstreifen werden. Dabei ergibt sich vermutlich die Möglichkeit, dass Andreas noch ein weiteres Mal Maria, als seinen Charter-Gast, für vier Wochen auf der KAMA willkommen heissen wird. Somit könnten auch Sandra und Maria die Societies noch näher kennen lernen und für Spass wäre eh gesorgt! Und so gegen Ende Oktober wird dann Andreas, gemäss seiner heutigen Langfahrtenplanung, die Südsee über die Cook Islands und Tonga in Richtung New Zealand definitiv verlassen. In etwa so haben sich diese Route auch die Schweizer Crews der Maja und Robusta eingeplant.                     

So, nun aber wieder zurück zu unserem ersten Rotoava-Aufenthalt: Am Donnerstag, 11. Mai unternehmen wir nach dem Lunch mit Andreas eine Strand-Wanderung zur Ost-Seite des Fakarava Atolls. Es ist dabei schon eine spezielle Erfahrung, auf einer nur wenigen Meter breiten "Landmasse" zu stehen. Auf der einen Seite der azurblaue Pazifik und auf der anderen Seite die mit vielen Motus bestückte türkisfarbene Lagune. Dabei stets darauf hoffend, dass die nächste heranbrausende Welle auch wirklich nicht übers Riff überschwappt!
Auf dem Weg zurück ins Dörfchen suchen wir noch den ATM der Post auf und Andreas und Sandra erlauben sich auf dem Rückweg zum Dingi noch zwei Brotfrüchte sowie eine Kokosnuss ab einem Baum und Palme zu klauen! Bewacht von zwei „scharfen Polizeihunden“ werden sie gleich an der Hauptstrasse an den Pranger gestellt - und von mir fotografiert! - Schmunzel, schmunzel! Aber bald vergeht uns das Lachen, denn nach unserer Rückkehr mit dem Dingi zur KYORY fällt beim Umsteigen meine Digital-Kamera in die 10m tiefe mit vielen Motus bestückte See! Eigentlich kein Problem für die Kamera, denn sie kann bis zu 30 Meter unter Wasser eingesetzt werden. - Ha, ha! Aber Gottfredstutz nonemol, doch ned scho weder! Denn auf diese Weise habe ich doch schon meine letzte Kamera im Dreckwasser von Atuona verloren und damals konnte mir auch eine Taucherin nicht mehr helfen! Okay, da nun keiner von uns drei in diese Tiefe schnorcheln will, kontaktiert Sandra über VHF Aldric vom Yacht Service. Dieser telefoniert gleich den Inhaber einer Tauchschule, der spätestens nach 30 Minuten bei uns eintreffen sollte. Und wirklich noch vor Ablauf dieser Zeitspanne trifft der aufgestellte Tauchlehrer Toma bei uns ein, rüstet sich umgehend mit der Taucher-Ausrüstung aus und wirft sich ins eigentlich doch kristallklare Wasser. Aber die Krux ist, dass mehr oder weniger der ganze Meeresboden von braunen Korallenstöcken bewachsen ist. Wobei vermutlich die Kamera in eines dieser grossen und löchrigen Korallengebilde gefallen ist. Trotzdem sucht er Minuziös unter und rum um die KYORY Planquadrat um Planquadrat ab, will aber nach gegen 40 Minuten erfolgloser Versuche aufgeben. Wir bitten ihn nochmals ein Stück hinter dem Boot nach der Kamera zu tauchen. Und schon nach weiteren 5 Minuten suchen erscheint hinter der Badeplattform Toma mit meiner blauen Nikon-Kamera in der Hand an der Wasseroberfläche. Den mit ihm vereinbarten Taucherlohn von 70 USD übergebe ich ihm nun noch so gerne. Bei seinem anschliessenden Kurzbesuch im KYORY-Cockpit erzählt er uns noch von einigen seiner interessanten Tauch-Jobs der vergangenen Jahre. So war er ua Tauchlehrer auf den Malediven und auf Mauritius. Andreas begibt sich anschliessend zurück auf sein Boot, da er die Robusta-Crew Thomas&Anja und uns zu einem Eintopf-z’Nacht auf die KAMA eingeladen hat. Natürlich vergeht die Zeit unseres kollegialen und spassigen Zusammenseins auch diesen Abend einmal mehr viel zu schnell - wobei dann eigentlich immer ich, als der nicht mehr Jüngste in der Runde, am schnellsten Müde werde und mich nach meiner Koje sehne. Gegen 23:00 werde ich dann „erlöst“ und wir vier Gäste suchen unsere Boote auf! 

Am 12.Mai segeln wir zusammen mit der KAMA wieder weiter gegen Süden in das 12sm entfernte Pakakota, wo Mathieu&Agnes einen kleinen Yacht Service führen. Die Robusta-Crew wird später nachkommen, das sie von hier aus noch den Antriebswellen-Ersatz für ihren Aussenborder sowie einen neuen Batterien-Satz ordern wollen. Bei um die 10Kn Wind segeln wir unter Genua und Gross sowie mit Knurri-Unterstützung gemächlich durch die ruhige See. Wir umfahren die auf dem Plotter erfassten Motus und halten zusätzlich Ausschau nach weiteren in der Karte noch nicht erfassten Gefahrenquellen. Ohne Probleme kommt nach drei Stunden lockerem segeln Pakakota in Sicht und wie von uns erwartet liegt der von Marc&Agnes verkaufte Mot-Catamaran IETA hier vor Anker. Marc instruierte nämlich über die vergangenen Wochen den neuen Eigner über die Technik dieses Traum-Cats. Sandra und ich erwischen für die KYORY noch die letzte freie Mooring und Andreas geht ein wenig später mit der KAMA unweit von uns vor Anker. So, nun lassen Sandra und ich wieder mal unser Dingi zu Wasser um zur Abwechslung Andreas unseren Dingi-Shuttle-Service zu offerieren. Aber auch Andreas war schnell, denn eben setzt auch er sein Dingi ins Wasser. Nach wenigen Minuten steuert er für einen ersten Besuch im Yacht Service die KYORY an. Gleich tuckern wir zusammen in unserem Dingi zum nahen Steg und lernen im kleinen Yacht Office den Junior von Mathieu&Agnes kennen. Leider seien seine Eltern noch abwesend, da sie gegen Mittag Marc&Agnes (!) zum Airport fuhren, die nun also definitiv zurück nach New Caledonia geflogen sind. Ach nein, das fuxt euis scho es betzeli, dass wir die beiden nun hier um nur wenige Stunden verpasst haben! Es hat also nicht sollen sein, aber Sandra und ich freuen uns jetzt schon auf ein Wiedersehen in etwa zwei Jahren in ihrem neuen zu Hause bei Noumea auf dem weiteren Südsee-Paradies von New Caledonia. Okay, wir trinken an einem vor der Sonne geschützten Tischchen eine Cola und bezüglich unserer Frage, ob wir den morgen Abend den neben dem Office befindlichen Grillplatz in Beschlag nehmen dürften meint er, dass dies eigentlich kein Problem sei, wobei wir aber dann noch seine Eltern fragen müssten. Wir hatten nämlich noch in Rotoava mit der Robusta vereinbart, dass wir hier doch mal zusammen grillieren könnten, da sie eh noch ein schönes Stück Fleisch bei Andreas im Tiefkühler eingelagert hätten! Während Sandra noch etwas länger im „Fratzebuech“ beschäftigt ist, schiesse ich von hier aus und später von der KYORY einige spektakuläre Bilder vom heutigen Sonnenuntergang. Nach unserer Rückkehr zur KYORY, verabschiedet sich um 17:30 Andreas nach einem Hinano-Apéro zu seiner KAMA, da er noch einige Mittagsresten aufkochen kann. 
Und am 13. Mai 2017 erreicht gegen 12:00 auch die Robusta die kleine Bay von Pakakota! Da ja bei den Robusta’s der Outboarder noch nicht einsatzfähig ist, holte Andreas Thomas&Anja von ihrem Boot ab und zusammen tuckern wir nach 14:00 zum Yacht Service hinüber. Dort treffen wir nun heute auf deren sympathische Besitzer Mathieu&Agnes. Leider muss uns aber Mathieu mitteilen, dass uns der Grillplatz heute Abend nur bis 19:00 zur Verfügung stehe, da er bereits vor Tagen eine entsprechende Reservation auf diese Zeit entgegengenommen habe. Was soll’s, dann fangen wir halt bereits um 16:00 an und gehen nun vorab gleich mal zusammen auf Holzsuche! Dies war dann keine grosse Aufgabe und nach einer kurzen Rückfahrt zu unseren Booten trafen wir uns wieder kurz vor 16:00 beim Grillplatz. Unter fachmännischer Bereitstellung der Feuerstelle durch Andreas und Thomas loderte bald das gewünschte Feuer. Über die nächste Stunde liessen die beiden das Holz so richtig glutig anbrennen und ab 17:00 legten sie die ersten Steaks auf den Grill. Zwischenzeitlich deckten unsere beiden Frauen den Tisch und stellten die von Anja und mir zubereiteten Mix-Salate bereit. Natürlich fehlten neben dem Wasser auch etwas Roten sowie einige Bierchen nicht! Und nach einem wirklich rustikalen und auch lustigen Grill-Vorabend sassen wir dann noch einiges länger an unserem Tisch zusammen. Und wie nun zwischenzeitlich bekannt in unserer Runde, bin ich eigentlich immer derjenige der wenig trinkt und es jeweils nicht bis in alle Nacht hinein aushält. Okay, keine Regelohne Ausnahme. Wenn dies auch jeweils nicht nur eitle Freude auslöst, können wir uns doch immer irgendwie organisieren. Wir vereinbarten dann noch, dass wir aufgrund guter Wind-Voraussage bereits morgen Vormittag gegen 10:00 Pakakota verlassen um den Fakarva-Südpass vor Recif Tohea anzusteuern. Thomas hat bereits noch mit Mathieu dahingehend abgesprochen, dass er sein Outboarder-Wellenteil und die Batterien zu ihm schicken lassen kann. Er wird sie dann auf der Rückfahrt von Hirifa nach Rotoava, hier einen weiteren Halt einlegen und den entsprechenden Austausch vornehmen. Und so fanden uns Sandra und ich diesen Abend gegen 22:00 wieder auf der KYORY ein und fielen in unseren Kojen bald ins Reich der Träume.
Am 14. Mai  2017 lösten wir uns kurz nach 09:00 mit der KYORY von der Boje und ein wenig versetzt zog unser Konvoi von drei Segelbooten in Richtung Fakarava-Südpass nach Recif Tohea. Die meiste Zeit während des heutigen spannenden Segeltages lagen wir drei immer in Sichtweite auseinander und machten uns gegenseitig auf das einte oder Riff oder Motus aufmerksam. Will heissen, dass wir abwechselnd wie Sperber die ganze Fahrt über im Bugkorb Ausschau nach solchen Gefahren hielten, die vielfach nur ca. 0.3 - 1m unter der Wasserlinie liegen! Und dies bei KYORY’s Kieltiefe von 1.90m! Gegen dem Ende unserer fast 7stündigen Überfahrt mussten wir noch ein paarmal aufkreuzen, wobei Sandra und ich mit der doch etwas schwerfälligen KYORY ein wenig an Zeit einbüssten. Aber gegen 16:00 konnten Sandra etwas ausserhalb des Korallenriffs eine freie Mooring Boje ansteuern. Wobei aber sich dann das heutige Mooring-Prozedere schon ein wenig in die Länge zog. Da sich die Mooring Boje einiges unter Wasser befand, konnte ich die Boje nur mühsam mit dem Bootshaken fassen. Und dann konnte ich, da die KYORY weg von der Boje getrieben wurde den Bootshaken nicht mehr aus der Boje befreien und musste ihn aufs Wasser fallen lassen. Also mussten wir in den nächsten Minuten vorerst mal wieder den im Wasser schwimmenden Bootshaken einfangen. Was in dieser auch nur leichten Strömung kein einfaches Unterfangen war. Aber irgendwann schafften wir es und unser österreichischer Nachbarlieger Erwin half uns dann die KYORY an der Mooring festzumachen! Kein Problem, solche Sachen können jedem Mal passieren! So, nun sind wir also angekommen an einem in der Südsee bekanntesten Tauch- und Schnorchelparadies - wenn man(n) oder Frau keine Angst vor Haien hat!? Denn in den vergangenen Tagen kamen vor allem von Sandra in etwa immer wieder die gleichen Fragen: Sind die Haie dort wirklich ungefährlich? Wie viele halten sich denn in diesem Pass auf? Ob ich mir das wohl zumuten will und kann? Komm ich bei Gefahr wieder schnellstens ins Dingi zurück? Usw. Da ich persönlich überhaupt keine Berührungsängste vor den Haien haben, ich sah einzig mal auf den Malediven in grösserer Tiefe einige Riffhaie, versuchte ich immer wieder Sandras Ängste zu relativieren. Auch meine Seglerfreunde versuchten sie bei diesem Thema jeweils zu überzeugen, es vor allem einfach locker angehen zu lassen! Mithelfen soll ihr dabei auch die Gewissheit, dass hier noch nie, wirklich noch gar nie, ein Unfall mit einem Hai vorgekommen ist! Dies übrigens aus dem einzigen Grund, dass hier nämlich seit Jahrzenten keine Haifische mehr gejagt werden dürfen. Und dies kommt nicht nur uns Besuchern zu Gute sondern auch den Insulanern, denn mit einer Tauschule, einem Magasin oder einem Restaurant kann man mit den Touristen einiges an Geld verdienen. Auf 18:00 des heutigen Abends luden Thomas&Anja uns und Andreas zu einem z’Nacht auf die Robusta ein. Sandra und ich bereiteten dazu noch einen kleinen Gag mit Luftballons vor, wobei wir die entsprechenden Crews mit der heutigen Einfahrts-Platzierung auszeichneten! - Schmunzel, schmunzel! Irgendwann ging dann auch dieser bunte Abend zu Ende und diesmal wollte vor allem Sandra genügend Schlaf vor ihrem ersten grossen Hai-Abenteuer finden!

Ja, und am 15.Mai 2017/12:00 kam speziell für Sandra das grosse auf sie zukommende Highlight des Jahres immer näher! Denn heute wird sie zum ersten Mal in ihrem Leben in unmittelbarer Umgebung von Haien schnorcheln! Vorab ergänzte ich vormittags noch unser Dingi innen mit einer zusätzlichen Leine, damit wir Schnorchler uns besser aus dem Wasser zurück ins Dingi ziehen können. Und bei der anschliessenden 1:1-Übung war dies dann für Sandra soweit auch kein Problem. Sie ist übrigens, im Gegensatz zu mir, eine ausgezeichnete Schwimmerin und so muss ich eigentlich im Wasser keine Angst um sie haben! Gegen 12:30 bestiegen wir kurz vor Slacktide die Dingis, wobei Anja bei Andreas einstieg und Thomas bei mir und Sandra. So tuckerten wir zusammen auf den Pass zu und stoppten nach der Pass-Durchfahrt bei der für die Taucher und Schnorchler gesetzten Markierungsboje, dem Startpunkt für unser Strömungs-Schnorcheln zurück durch den Pass ins Atoll! Thomas war dann so freundlich, mal für heute unser Dingi an der Schleppleine nachzuziehen. Nun war es soweit, als erster rutschte Thomas ins Wasser, dann Sandra und gleich anschliessend ich, ausgerüstet mit meiner Kleinbildkamera in der rechten Hand. Langsam bewegten wir uns auf die NO-Kante des ca. 30m tiefen Passes zu. Bald kamen die ersten farbigen Korallen und Fische auf uns zu - und ja, da hinten ist der erste Blacktip-Hai auszumachen! Ich drehe kurz meinen Kopf über Wasser in Richtung Sandra und sehe sie nicht unweit von mir beim quatschen mit Anja und Thomas! Also fühlt sie sich soweit mal wohl bei diesem Hai-Seeing! Warum verflixt, geht mir gerade jetzt einer der vielen Hai-Witze von „Ursus&Nadeschkin“ durch den Kopf - ein solche déjà-vu hier in der Südsee ist im übertragenen Sinn des Wortes doch wirklich der grösste Witz! Also widme ich mich wieder der Riffkante und treffe bald auf Andreas, Thomas und auch Sandra, die mir mit dem Daumen nach oben sicher Hai-Entwarnung geben will! Ob sie wohl ihre Hai-Angst bereits es betzeli überwunden hat? Von ganzem Herzen würde ich es ihr gönnen! Weiter geht es wieder mit Blick nach unten und um mich herum, immer in Sichtweite von Andreas mit seiner kleinen GoPro-Kamera. Dabei treiben stets kleinere und grössere Ansammlungen der verschiedensten Fischarten an mir vorbei oder verweilen wie ein Gewuschel an Korallenstöcken. Und dann natürlich immer wieder diese neugierigen Haie, die langsam vorbei schwimmen oder uns queren. In grösserer Tiefe machen wir Graue und Weisse Haie aus, die aber ohne sich für uns zu interessieren friedlich und ruhig ihre Bahnen ziehen. Und ab dem letzten Drittel des Passes zieht uns auf einmal die immer stärker werdende Strömung regelrecht zurück ins Atoll. Gleich erscheint neben mir der Kopf von Andreas und wir machen ein Stück hinter uns Thomas, Anja und auch Sandra aus. Wir beide finden, dass wir während unserem ersten Schnorchelgang bereits genügend „Seeungeheuer“ gesehen haben und wir uns in der nahen Pass-Bar ein Hinano genehmigen können. Da tauchen hinter uns nun auch noch die fehlenden „Gspähnli“ aus dem Wasser auf, wobei Anja&Thomas - und hört, hört, auch die sehr aufgeregte und vor Freude ob ihren Hai-Sichtungen aufgedrehte Sandra noch nicht genug haben und gleich ein weiteres Mal den Pass durchschnorcheln wollen! Wow, Yuppie, ich freue mich einfach für Sandra und bin schon mal gespannt auf ihren späteren Erlebnisbericht! - Schmunzel, schmunzel! So latschen Andreas und ich gleich anschliessend sein Dingi am Bar-Geländer fest und freuen uns auf ein kühles Bierchen! Aber leider machen wir „die Rechnung ohne den Wirt“, denn die tahitianische Bedienung muss uns leider dahingehend informieren, dass vor zwei Tagen eine Touristen-Guppe das vorhandene Bierlager komplett leer getrunken habe! Okay, dann löschen wir halt unseren Durst mit einer Coca Cola! Um uns wieder glücklicher zu stimmen, bringt uns die Bedienung ein wenig Sashimi vorbei! Einiges später gehen wir beide in der näheren Umgebung noch ein wenig spazieren und treffen in der Pass-Bar bald wieder auf die restlichen Hai-Schnorchler! Vereinzelte sind sehr müde und andere weniger, so meint doch Sandra; also ich würde, wenn es die Strömung erlauben würde gleich noch mal einen Schnorchelgang unternehmen! Mit dieser Aussage von ihr ist uns wohl allen klar, Sandra hat wirklich keine Angst mehr vor Haien! Nun erzählt sie mit grosser Begeisterung welche Fische und vor allem welche Haiarten sie gesehen habe! Nun muss ich dieser begeisterten Schnorchlerin wohl doch noch den mehrseitigen „Snorkeling guide“ mit den auf farbigen Bildtafel abgebildeten hier lebenden Fischen schenken, damit sie auch unter Wasser die verschiedensten Fischarten klar bestimmen kann. Hier noch einige Infos zum Blacktip-Hai, der ausgewachsen bis zu 2m länge erreichen kann und ein gewndter und schneller Schwimmer ist. Er kann zB das geringste Restlicht verstärken und sieht auch bei völliger Dunkelheit. Und sein Geruchssinn befähigt ihn, einen winzigen Tropfen Blut auf 1 Million Liter Wasser zu riechen. Aber an diesem heutigen späten Nachmittag können wir alle auf unvergessliche Schnorchelerlebnisse zurückschauen! Gegen 17:00 geht es zurück zu unseren Booten und nach einer erfrischenden Dusche kocht Sandra für uns zwei Spaghetti mit einer feinen Corbonara/Champignon-Sauce und beim Essen erzählt sie mir noch eine Weile lang von ihren heutigen Sichtungen der verschiedensten Meeresbewohner! Wobei ich ihrem strahlenden Gesicht entnehmen kann, dass ich sie die kommenden Tage wohl nicht viel an Bord antreffen werde, da sie nun noch zusätzlich die Kamera übernimmt um vor allem ihre Hai-Erlebnisse dokumentieren zu können. Und schon sitzt sie am Laptop um unsere heutigen Unterwasseraufnahmen zu sichten und ordnen zu können. Normalerweise bleibt diese Aufgabe bei mir hängen, aber nun hat ja die Haifisch-Ära angefangen und demzufolge ist dies nun verständlicherweise ab sofort und bis auf weiteres ein Wunsch-Zusatzjob von Sandra! - Schmunzel, schmunzel! Und als ich mich nach 21:00 mit einem Lächeln zum Lesen in die Koje zurück ziehe, sitzt Sandra immer noch am Laptop und bestaunt die farbige Unterwasserwelt - ein Kapital das für sie heute neu geschrieben wurde! - Ich freue mich „Eifach Rüüdig verrockt“ mit ihr!

Am 16. Mai 2017 sitzen wir um 08:00 nach unserem z’Morge noch im Cockpit und zeige aufgeregt hinter Sandra ins Wasser: Rund um die KYORY tummelt sich im türkisfarbenen Wasser eine grössere Haifisch-Gruppe! Natürlich haben uns schon andere Segler von solchen Erlebnissen erzählt, aber dann sowas mit eigenen Augen zu sehen ist schon was Überwältigendes. Wir verzichten nun darauf unsere Frühstücksresten über Bord zu werfen, wie wir das beide sonst immer machen, um ein bisschen die Fische zu füttern. Denn man soll es ja nicht übertreiben, erst recht nicht, da ich auf heute Morgen geplant habe wieder mal das Unterwasserschiff zu checken. Und dabei gehe ich davon aus, dass die Haie sicher auch schon gefrühstückt haben! - Ha, ha! Sandra meint dann noch: Muss das den gerade jetzt anschliessend sein? Aber ich will nicht nur mir sondern eben auch Sandra mit diesem Schnorchelgang aufzeigen, dass die Haifische vor allem durch Hollywood-Produktionen wie zB der „Weisse Hai“ zu Monstern gemacht wurden - was sie eben gar nicht sind! Also packe ich kurz darauf meine Maske und Schnorchel und steige - eis betzeli vorsechtiger as suscht - die Badeleiter ins herrlich klare türkisblaue Wasser. Bei einem ersten Rundum-Blick stelle ich fest, dass ausser zwei Black-Tipps, die kein Interesse an mir zeigen, gerade keine weiteren Haie in der Gegend sind. Also unternehme ich meine Kontrolltour und stelle fest, dass das in Atuona ausgewechselte Wellenlager noch bestens sitzt und sich das ganze Unterwasserschiff noch gut präsentiert. Einzig den Propeller sollte ich nächstens von den sich festgesessenen Muscheln befreien. Okay, ich gebe es zu, dieser Kontroll-Tauchgang war zeitlich schon etwas kürzer als auch schon! - Schmunzel, schmunzel! Aber es ist schon ein unbeschreibliches Gefühl, zu wissen, dass in unmittelbarer Nähe Haifische herum schwimmen! Nach diesem aufregenden Erlebnis treffen wir um 10:00 Thomas&Anja mit Andreas um ein bisschen durch das nahe schmale Band des Atolls zu wandern. So tuckern wir mit unseren zwei Dingis um die verschiedenen Motus herum und ziehen sie bald ein wenig den Strand hinauf. Gleich zieht unsere „Eroberer-Karawane“ los und es ist einfach spannend was man immer so alles am Strand auffindet. Dabei sind natürlich vor allem viele abgeschliffene Korallenteile und Muscheln der verschiedensten Arten sowie auch einiges an angeschwemmtes Strandgut. Aber es liegen auf den kleinen Anhöhen auch viele Schwimmbojen von Fischernetzen und den Perlenfarmen, die von der starken und laut murrenden NE-Brandung über das Aussenriff geworfen wurden. Dabei „konfiszieren“ Andreas und ich je eine dieser Besitzlosen Bojen um sie dann später mal bei unseren Booten als Markierungs-Ankerbojen einzusetzen. Kurz vor 12:00 tuckern wir wieder zurück zu unseren draussen ruhig vor Anker liegenden Booten. Anschliessend will ich noch in den Masttop steigen, um dabei auf die bald hier aus Makemo herkommende Maja Ausschau zu halten.

Und kurz nach 12:30 erblicke ich nach meiner Ankunft im Masttop,  die draussen an unserem Atoll vorbei segelnde Maya! Einfach geil, die Maya-Crew wieder hier zu treffen. Um 13:30 fahren sie mit eingezogenen Segeln bereits durch den Südpass und tuckern langsam und vorsichtig um das hier nach der Pass-Einfahrt gefährlich knapp unter Wasser liegende Innenriff und werfen bald ihren Anker in die Tiefe. Und somit sind wir drei Schweizer Yachten Maya, Robusta und KYORY, ergänzend mit der deutschen Yacht KAMA von Andreas wieder einmal mehr vereint in einem Ankerfeld! „Gemein“ wie wir sind, gestehen wir der übermüdeten Maya-Crew von Herbert&Asma mit ihren Jungs Adam&Sämi keine Erholungspause zu und überfallen sie gleich in unserem Dingi zu einem Willkommensgruss! Und als wir ihnen begeisternd von unserem weiteren in einer Stunde geplanten Schnorchelausflug erzählen, hält es auch die gesamte Maya-Crew nicht mehr auf ihren Sitzen aus. Während dem Sandra und ich noch kurz zur KYORY zurück fahren um unsere Schnorchelausrüstung abzuholen, suchen auch die Maya’s ihr Tauchzeugs zusammen, was mit zwei aufgedrehten Jungs sicher nicht immer einfach ist. Um 15:00 fahren wir alle zusammen mit unseren Dingis wieder in den Südpass hinein um ein weiteres Schnorchelabenteuer zu geniessen. Diesmal ziehe ich unser Dingi nach und das fötelen überlasse ich nun eh Sandra. Und wieder wird es ein erlebnisreicher Schnorchelgang wobei ich staunend Herbert beobachte wie er traumwandlerisch, wie wenn es die normalste Sache der Welt wäre, mal kurz die Haie auf dem 30m tiefen Grund aufsucht! Dabei muss ich aber erwähnen, dass Herbert ein ausgebildeter Freitaucher ist, dh er könnte ohne Tauchflasche und nur mit der Tauchermaske bestückt während gegen 6 Minuten (!) die Atmung anhalten und so bis 60m in die Tiefe abgleiten um dann auch wieder aufzutauchen! Aber seit er eine Familie gegründet hat und er mit Asma stolz auf seine beiden Buben ist, verzichtet er heute auf solch prickelnde Erlebnisse und gibt sich auch schon mit 30m zufrieden! Einfach verrückt dieser Herby! Aber wie er da so ohne grosse Anstrengung und traumwandlerisch sich im Wasser bewegt ist schon schön zuzuschauen. So ein klein wenig davon möchte ich auch haben, denn im Vergleich zu ihm komme ich mir hier wie ein paddelnder Holzklotz vor! - Schmunzel, schmunzel! Ob ich Grufti vielleicht mit Sandra doch noch tauchen lernen sollte? Ein drei Tage dauernder „Padi open water“-Kurs würde hier übrigens nur 350 USD kosten. In Papeete wären es dann schon 700 USD! Fertig geträumt, denn nun sind wir hier an diesem einzigartigen Fakarava-Südpass beim Schnorcheln! Auch heute ist es wieder fantastisch was wir so alles zu sehen bekommen. Wieder erfreuen uns die verschiedensten, in ihren unterschiedlichen Farbtönen vor uns vorbei schwimmenden Meeresbewohner. Ich verzichte hier darauf, die detaillierten Namen dieser vielen uns heute wieder begegneten Fischarten aufzuführen. Aus der Hai-Familie schwimmen vor allem immer wieder einige friedliche Black-Tipps in unserer Nähe herum. Hie und da halten wir Schnorchler unsere Köpfe aus dem Wasser und erzählen einander begeisternd von unseren Sichtungen - wobei nach Einschätzung unserer Männer-Runde, unsere weiblichen Begleiterinnen auch hier im Wasser mehr quatschen als schnorcheln! - Schmunzel, schmunzel! Und ich ahnte es bereits, ausser Andreas und mir will die unermüdliche Sandra mit den anderen um doch schon über 16:00 nochmals den Pass abschnorcheln. Kein Problem für Andreas und mich, der mich zur KYORY zurück fährt, damit wir uns bei einem Hinano noch von unseren heutigen Erlebnissen erzählen können. Anschliessend fährt er zurück auf seine KAMA, denn wir treffen uns heute Abend um 18:30 in einem nahen Lodge-Restaurant zum Pizza-Plausch, der von Thomas&Anja organisiert wurde. Und kurz vor Einbruch der Dämmerung erscheint auch wieder Sandra mit unserem Dingi bei der KYORY und erzählte mir, während sie sich für eine Dusche vorbereitete, was sie noch so alles, vor allem auch im seichten Wasser vor der Pass-Bar mit den andern erlebt habe. Aber da wir ein bisschen knapp in der Zeit sind, bat ich sie mit dem erzählen ihrer kleinen Abenteuer unter Wasser auf später zu verschieben und nun ein bisschen Gas zu geben. Denn ich wollte nicht bei Dunkelheit in die auch von Motus gespickte Einfahrt zum Lodge-Restaurant einfahren. Nun, bei Sandra geht auch in solchen Situationen das duschen und anziehen nicht einfach so husch, husch vor sich! Also das „Auf eine vereinbarte Zeit parat sein!“-Gen hat sie definitiv nicht von mir geerbt! - Bedingt ein weiteres: Schmunzel, schmunzel! Somit geht es halt erst nach der Dämmerung mit dem Dingi auf diese eigentlich nur gut 10Min. dauernde Fahrt in Richtung Restaurant. Bestückt mit einer Lampe führte mich dann Sandra doch noch gekonnt um die Motus herum, einzig der vor dem Lodge durchführende kleine Riff-Verbindungsfluss machte uns mit seiner Strömung beim Anlanden ein wenig zu schaffen! Nun, um 19:00 sitzen auch wir mit unseren Freunden, sowie dem sympathischen hier kennengelernten österreichischen Seglerehepaar Erwin&Lambrini, gemütlich bei Tisch und geniessen diese vom Lodge-Chef persönlich zubereiteten und wirklich feinen Holzofen-Pizzas! Aber leider rinnt uns auch an diesm geselligen Abend die Zeit nur so durch die Finger. Dann informiert uns vor 22:00 erst noch der Chef, dass er das Lodge-Restaurant nun schliessen müsse, da ihm nach 22:00 kein Strom mehr zur Verfügung stehe. Ja hat er denn keinen Generator oder will oder muss er Diesel sparen? Wie dem auch sei, diese Nachricht kommt natürlich der Maya-Crew mit ihren jungen Buben und mir trotzdem eh wie gerufen und so geht ein weiterer, gelungener bunter und lustiger Abend dem Ende entgegen. Bevor wir uns aufmachen die uns nun bekannte Fahrt zurück zu den Booten anzugehen, vereinbaren die Schnorchel-Bessenen auch noch die kommenden zwei Tage hier in diesem einzigartigen Schnorchel-Paradies mehrheitlich im Wasser zu verbringen. Von mir aus kein Problem, da kann ich in der Zwischenzeit das einte oder andere am Boot erledigen und vor allem auch an meinem Blog-Reisebericht weiter texten. Am Abend des 18. Mai war wieder mal Andreas auf der KYORY zu Gast und brachte seine eigenen Frikadellen aus dem Tiefkühler und Gemüse mit. Während dem er erst noch, wie von ihm gewünscht, selber in unserer Pantry stand, konnten wir ihm beim Kochen über den Rücken schauen. Dabei überzeugte er uns mit seinen Kochresultaten, doch in Zukunft vermehrt mit Butter anstatt mit Öl das Fleisch anzubraten und  auch beim Dämpfen sowie Dünsten von Gemüse nicht damit zu sparen. Und ich verrate nicht zu viel, denn dieses eigentlich einfach zuzubereitende z’Nacht hat uns wirklich sehr geschmeckt! - Danke Andreas!

Auf weitere detaillierte Kommentare über diese vergangenen zwei Tage verzichte ich und lasse dafür hier im Blog einige von Sandra‘s geknipsten Unterwasser-Bilder erzählen. Und auch ich muss wirklich gestehen, dass ich es nicht für möglich gehalten hätte, mit unserer kleinen „Nikon Coolpix AW130“ so gut gelungene Unterwasser-Fotos zu erhalten. Dazwischen vereinbarten wir drei Boots-Crews, am 19. Mai in die nahe, etwas NE gelegene Bucht von Hirifa aufzusuchen. So wählten unter anderen auch die mit uns befreundeten Kim&David von der Maluhia, vor Monaten Hirifa als eine der schönsten Anker-Buchten in den Tuamotus! Die Maya-Crew entschied sich mit ihren Jungs, es war schön wieder einige Tage sie um uns zu haben, noch eine Weile hier beim Südpass zu verweilen um dann wieder in Rotoava beim Fakarava-Nordpass auf uns zu stossen. Dann machte mir Thomas noch den Vorschlag, die Hirifa-Überfahrt von etwa zwei Stunden mit mir auf der KYORY zu verbringen, da er mir vielleicht noch den einten oder anderen Seglertipp mitgeben könnte. Natürlich nahm ich diesen Vorschlag von einem seit seiner Jugend, damals noch auf dem Zürichsee segelnden und seit letztem Jahr auch noch erfolgreichen „Cap Hornier“ mit Freude an. Sandra wird dann bei diesem Trip auf der von Anja gesteuerten Robusta den ausgeliehenen Skipper Thomas ersetzen! - Vamos!

Und so ging es am 19. Mai 2017 um 13:45 mit getauschten Crews auf der Robusta und KYORY zusammen mit der KAMA Anker auf in Recif Tohea am Fakarava-Südpass in Richtung Hirifa. Auf dieser kurzen Überfahrt konnte mich Thomas unter anderem überzeugen, auch auf einem schweren Boot wie der KYORY, vermehrt mit dem Barberholer das Genua-Unterliek zu strecken sowie die Genua-Öffnung vermehrt mit der Jakobsleine (Achterliek-Trimmleine) anzupassen, um so ein noch ruhiger liegendes Boot mit erst noch zusätzlichem Speed zu erhalten. Und zu meinem grossen Erstaunen - dies später auch von Sandra - schaffte es Thomas, nach all den „Zeitlosen“ Jahren, auf unserem Garmin-Plotter die Uhrzeit einzustellen! - Lieber Thomas herzlichen Dank für diese nachmittäglichen zwei Segelstunden und das kleine Plotter-Wunder! 
Nach unserem Anker ab 15:50 in dieser wirklich beeindruckenden weiten Bucht von Hirifa, liessen wir gleich die Dingis ins Wasser und suchten gleich mal zusammen das einzige hier in dieser Bucht befindliche Restaurant auf. Herzlich wurden wir vom einheimischen Besitzer-Ehepaar empfangen und wir reservierten, als übrigens einzige Segler hier, auf morgen Abend ein Grill-Menue mit Vorspeise sowie Steaks und Reis mit einem späteren Dessert. Um 17:00 konnte ich von hier aus noch einige Bilder von einem farbenprächtigen Sonnenuntergang knipsen. Vor unserer Rückfahrt zu den Booten vereinbaren wir, morgen Vormittag zusammen eine längere Strandwanderung zu unternehmen.
Und so tuckerten wir am 20. Mai um 10:00 gemeinsam mit unseren Dingis an den Strand und parkierten diese beim Restaurant unter einer Palme. Umgehend zogen wir gemächlich los dem Strand dieser weitläufigen Bucht entlang hinauf gegen Norden. Aussergewöhnliches Strandgut wurde von uns unter die Lupe genommen und wieder wurden wir fündig und beschenkten uns mit weiteren gefundenen Bojen. Und auf einmal machte uns der sich unsere „Wandergruppe“ anführende Andreas auf sich aufmerksam. Ja, verflixt nochmal, auf was ist er denn hier gestossen. Vor uns liegt eine ca. 50cm im Durchmesser messende Sonde oder so ähnlich - oder ist es gar eine Seemine oder gar ein Ufo!? - Ha, ha! Nachdem dann dieses Ding am Strand noch von einer Welle unterspült wird fängt es auch noch rot an zu blinken an! Nun wird es wohl nicht gleich noch explodieren!? Schnell haben wir uns von diesem Schreck erholt und einigen uns nach weiterer detaillierter Begutachtung, dass es sich möglicherweise um eine auf offener See losgerissene Wellen-Sonde handeln könnte. Sie ist übrigens im Inneren mit einem kleinen Sonnenpanel versehen und könnte doch über Satellit Funksignale über die jeweilige Wellenhöhe an die Küsten übermitteln und so vor einem nahenden Tsunami warnen. Okay, Andreas schleppt vorerst die nicht mal so leichte Sonde mit sich, um dann beim Restaurant unsere Fragen beantwortet zu bekommen! Auch auf der weiteren Wanderung, die uns dann auf der östlichen Seite des Atolls zum Restaurant zurückführt, haben wir noch viel Spass miteinander. Zum Abschluss müssen wir dann noch eine etwa 50cm tiefe seichte Stelle durchwaten, die uns wieder zum Ausgangspunkt zurück bringt. Müde erreichen wir gegen 12:30 wieder das Restaurant, wo wir auch gleich die Lösung für unser Sonden-Rätsel erhalten. Es handelt sich um eine der vielen hier gestrandeten Alarm-Sonden die an Fischernetzen sowie Perlenfarmnetzen angebracht sind, um so die Schifffahrt vor den Gefahren vor Netzen zu warnen. Denn wenn sich mal ein solches Netz in einem unserer Schiffspropeller gewickelt hat können sich für ein so im Netz gefangenes Segelboot gefährliche Situationen ergeben. So kommt in jedem Fall umgehend der Motor zum Stillstand und nur entsprechende Tauchgänge, um solche Netze los zu schneiden, ermöglichen ein entkommen aus der Gefahrenzone. Kommt dann in einem solchen Fall noch schlechtes Wetter, begleitend mit hohem Seegang dazu, könnt ihr euch vorstellen, dass es dabei manchmal unmöglich ist, ohne sich in grosse Gefahr zu begeben, ein solch ernsthaftes Problem zu beheben. Ein weiteres Horror-Szenario wäre, wenn bei einer solchen Geschichte aufgrund der Bootsgeschwindigkeit auch gleich noch die Antriebswelle ein Stück oder gar ganz aus dem Bootskörper herausgerissen würde. Aber an solche Szenarien will ich, wenn auch schon passiert, gar nicht erst denken! Also lösen wir uns wieder von diesen Fischernetz-Geschichten und lassen Andreas die Freude an seinem neuen „Alarmgerät“, das er hinten auf das Deck der KAMA platzieren will! Ob er dann aber auf diese Weise etwaige Einbrecher von ihrem Vorhaben abhalten kann oder er, nach ausschweifenden Festivitäten auf anderen Booten oder an Land, seine KAMA in einem grösseren Ankerfeld wieder eher auffinden kann, lassen wir mal offen! - Schmunzel, schmunzel! Bald schieben wir unsere Dingis zurück ins Wasser und tuckern gemütlich auf unsere drei immer noch alleine vor Anker liegenden Boote zu. Dort angekommen legen Sandra und ich uns ein bisschen hin und lesen ein paar e-book-Seiten. Kurz nach 18:00 treffen wir uns wieder zur Überfahrt ins Restaurant um unser Grill-Menue zu geniessen. Und wieder beschert uns dieser milde Abend eine gelungene kleine Party, bei der wie immer der Spass nicht zu kurz kommt. Dabei fackelt Andreas noch ein paar seiner alten abgelaufenen Seenotfackeln ab! Natürlich ist das nicht erlaubt - dafür macht es uns doppelt so viel Spass! Aber auch dieser Grillabend geht mal vorbei und gegen 22:00 gondeln wir einmal mehr zurück zu unseren Booten. Vorher vereinbaren wir noch, morgen um 10:00 Anker auf zu gehen um wieder nach Pakakota hinauf zu segeln. Dort werden Andreas sowie Sandra und ich nur eine Nacht verbringen, um dann am Tag drauf gleich nach Rotoava in den Norden weiter zu segeln. Dagegen werden dann Thomas&Anja mit ihrer Robusta einige Tage länger in Pakakota verweilen, um die zwischenzeitlich bei Mathieu angekommenen Boots-Batterien sowie die Aussenborder-Antriebswelle auszutauschen.
Am 21. Mai 2017 unternehme ich noch kurz nach 09:00 einen Kontrollausflug in den Masttop, wobei ich feststellen konnte, dass da oben soweit alles okay ist. Einzig das bei einer Umlenkung leicht angefranste Genuafall werde ich nächstens mal um etwa 20cm kürzen müssen. Und so geht es bereits um 09:50 ein weiteres Mal problemlos Anker auf und wir ziehen bei etwa 10Kn Wind gleich das Gross voll rauf und rollen gleich anschliessend auch die Genua ganz aus. Die KAMA rollte vorerst nur die Genua aus und die Robusta setzte das Gross, den Klüver und die Genua. So ziehen wir drei auf 330° nach Norden, bei uns wieder Sandra oder ich auf dem Vordeck am Ausguck und umfahren bereits nach wenigen Minuten das erste Motus und weitere werden noch folgen.
Dabei ist die KYORY das einzige Boot, die aus Sicherheitsgründen das Dingi, ob bei kurzen oder langen Überfahrten, immer auf dem Vordeck platziert. Denn es könnte uns jederzeit ein starker Squall überraschen und die Schleppleine zerreissen oder eine starke Böe könnte das Dingi auf den Kopf stellen. In diesem Fall wäre es aufgrund der Sogkraft sehr, sehr schwierig das Dingi wieder umzudrehen. Und dies müsste erst noch schnell geschehen, ansonsten der Aussenborder zu lange im Salzwasser badete und es nicht einfacher würde, ihn auch bei gründlicher Spülung überhaupt nochmals zum Laufen zu erwecken. Wobei diese Arbeiten dann erst noch bei Schlechtwetter und grober See auszuführen wären! Also solche Aktionen möchten Sandra und ich einfach aus dem Weg gehen. Aus diesen Gründen und um es auch den „bösen Buben“ nicht leicht zu machen, ziehen wir unser Dingi jeden Abend an einem Fall mit Dreipunkte-Leinen aus dem Wasser und fixieren es auf Relingshöhe zusätzlich mit Leinen an zwei Deckpollern.
So ziehen wir bei wechselnden Winden von stets 10Kn weiter durch das Atoll in Richtung Norden. Dazwischen drehen wir zum aufkreuzen zwei Halsen und sehen, dass inzwischen auch die KAMA noch ihr Besansegel gesetzt hat. Übrigens bedeutet auffkreuzen, ein im Wind liegendes Ziel mittels leider zeitintemsivem Zickzackkurs zu erreichen. Weiterhin sind immer wieder Motus zu umfahren, die ja eigentlich nur mit der Sonne im Rücken gut auszumachen sind. Darum werden von uns Seglern solche Überfahrten zeitlich entsprechend ausgewählt und die Ausguck haltende Person auf dem Vordeck trägt immer einen Polaroid-Sonnenbrille. Denn eine solche Strecke gegen die Sonne zu fahren wäre mehr als nur grob fahrlässig und könnte bei einem Motus-crash gar zum Verlust des Bootes führen. Und was diese Schäden für die hier noch intakten über Jahrzehnte gewachsenen Korallenriffe zu bedeuten hätte kann man sich ja gut vorstellen. Es würde nämlich Jahrzehnte dauern, bis die verletzten Korallenstöcke wieder nachgewachsen wären!
Gegen 14:30 erreichten wir drei in etwa zur gleichen Zeit unseren Ankerplatz vor dem Yacht Service in Pakokota und Sandra fand für die KYORY einen guten Ankergrund auf 11m. Anschliessend tuckerten wir mit unseren wieder flott gemachten Dingis zu einem Drink bei Mathieu&Agnes vorbei. Später trafen wir uns dann gegen Abend noch zu einem Apéro auf der Robusta. Morgen Vormittag werden dann also die KAMA und wir bereits weiter nach Rotoava segeln, während dessen die Robusta noch einige Tage für ihre eingeplanten Boots-Arbeiten hier verweilen wird. Somit sagen wir der Robusta-Crew wieder mal Tschüss und freuen uns auf ein Wiedersehen in Rotoava.

Am 22. Mai 2017 gehen wir um 11:10 Anker auf um Rotoava anzusteuern. Wir versuchen mal bei wieder so um die 10Kn Wind und nur mit dem sogenannten „Motor“ eines Segelbootes, der voll ausgefahrenen Genua gut vorwärts zu kommen. Dies geht auf dieser Fahrt so mal recht und schlecht. Mit zwei vorgenommenen Wenden, zum umfahren von Motus, schleichen wir gegen Norden, wobei die KAMA mit ihrem gesetzten Gross und Genua immer etwa eine „Schneemeile“ vor uns liegt. Wir sind auf unseren Segeletappen natürlich immer per VHF-Funk auf einem abgesprochenen Kanal miteinander verbunden und so macht uns der voraus segelnde Andreas frühzeitig auf ein kurz vor Rotoava weitflächig ausgelegtem und mit vielen Bojen markierten Fischernetz aufmerksam. So ziehen auch wir mit einer weiteren Wende näher zur Küste und erblicken voraus schon das Ankerfeld von Rotoava. Um 15:15 lassen wir die Kette in etwa an der gleichen Position wie schon vor zwei Wochen, bei 8m Tiefe in die See rauschen. Die KAMA liegt bereits etwa 150 südlicher von uns vor Anker. Da uns schon vor Tagen auf beiden Booten das „Grünzeug“ sowie vor allem auch das Hinano-Lager ausgegangen sind, tuckern wir kurz vor Ladenschluss noch zu einem der beiden Magasins und decken uns mit dem nötigste ein. Den Gross-Einkauf können wir ja dann noch in den kommenden zwei Tagen vor unserer Überfahrt ins nächste Atoll von Apataki vornehmen. Anschliessend fuhren wir zurück zur KYORY und luden Andreas gleich zu einem kleinen z’Nacht mit Pouletsticks und natürlich zu eins oder auch zwei Hinano ein. Dabei begleitete uns ein weiterer Schöner Sonnenuntergang in dieser einfach bezaubernden Südsee.
Den Vormittag des 23. Mai verbrachten wir nochmals im Yacht Service von Aldric&Stefanie und erledigten über WiFi einige unserer Mailpost. Gegen Mittag fuhren wir wieder zurück zur KYORY und stellten mit Freuden fest, dass in den vergangenen Stunden bereits die Maya-Crew wieder vor Anker gegangen ist. Nach einem kurzen frühen z’Mittag steuerten wir mit dem Dingi die Maja an und wurden von Asma und den beiden Jungs herzlich begrüsst. Dabei lädt sie uns heute Abend zum z’Nacht auf die Maya ein und wir vereinbaren, dass Sandra und ich ein Plättli und eine Flasche Wein mitbringen werden. Übrigens sei diesem z’Nacht auch noch die Schweizerin Simone, die mit ihrem französischen Freund eingeladen, die zur Crew eines auch hier vor Anker liegenden Catamarans gehören. Schön, da wird diesen Abend sicher mal wieder viel Schwiizerdütsch gschnoret! Nebenbei erwähnt sie, dass Herbert in unserem Glace-Restaurant Paillote am Laptop sitze. Also tuckern Sandra und ich doch gleich mal ins Paillote rüber. Dort treffen wir auf den aufgestellten Herbert und neben ihm sitzt die etwa gegen 30 Jahre junge Simone, die wir also hier schon etwas näher kennenlernen dürfen. Am Tisch nebenan sitzen weitere Segler aus Frankreich sowie auch Simones Freund.
Schnell kommen wir mit Simone ins Gespräch, die sich auch als weitere Abenteurerin oder Globetrotterin on earth entpuppt. In Basel als eines in der Welt weit herumgereisten Ingenieurs aufgewachsen, wurde sie schon als Kind zur Kosmopolitin erzogen. Bereits in frühen Jahren zog sie auf eigenen Füssen stehend in die ihr nicht ganz unbekannte weite Welt hinaus. In Indien erfolgte die tiefere Annäherung an die fernöstlichen Kulturen mit Meditation, Yoga usw.. Da geht mir durch den Kopf was ich in all den Jahren nicht schon alles versucht hatte, um auch meinen Körper, Geist und Seele in einen Zustand der Ausgeglichenheit von führen. - Uff! Simone erzählte wie sie in den vergangenen Jahren diese für sie spannende Reise konsequent weiter ging und sich in Asien, den USA und Europa zu einer namhaften Yoga-Lehrerin ausbilden liess. Und man sieht und spürt es, diese Aufgabe ist klar eine Berufung für diese Frau mit ihrem jugendlichen und ausgeglichenen Wesen. Natürlich ist sie, wie in ihrem Leben einmal mehr an einem Ort, hier in der Südsee, was so eigentlich gar nicht eingeplant war. In Panama hatte sie nämlich die Frau eines französischen Skippers kennengelernt, die schon lange in die Geheimnisse des Yoga eindringen wollte. Da lag doch nichts näher, als dass sie Simone gleich auf ihren Catamaran einlud um mit ihnen ohne Kostenfolge nach Tahiti zu schippern. Die einzige Bedingung war verständlicherweise, dass Simone sie im Yoga unterwies. Und so sie ist sie hier in der Südsee angekommen und wird in einer Woche zurück in die Schweiz fliegen und sich anschliessend in einer Yoga-Schule in Spanien weiter auszubilden. Natürlich gestattet es ihre Freizeit auch mit Yogastunden etwas zu ihrem Lebensunterhalt beizutragen. Na, da frage ich sie doch gleich ob sie meinem unruhigen Geist und Körper so während einer Yogastunde irgendwie behandeln könnte. Und auch die neben mir sitzende Sandra findet diese Idee, mit einem Lächeln auf ihren Lippen, super! Spontan erklärt sich Simone bereit, mir diesen Nachmittag um 15:30 in einem nahen ruhigen Strandabschnitt noch eine Water-Yogastunde zu geben. Okay, Simone, machen aber, aber auch Sandra soll eine solche Yoga-Stunde erhalten - und Simone erklärt sich bereit dazu. Da lade ich doch Simone, ist nämlich auch ein Schleckmaul, gleich zu einer dieser grandiosen Paillote-Glacecups ein! - Schmunzel, schmunzel!
Anschliessend fahren Sandra und ich noch schnell auf die KYORY zurück um unsere Badesachen zu holen. Und gleich nach unserer Ankunft im Paillote begleite ich Simone in den von ihr erwähnten Strandabschnitt. Im Wasser angekommen erklärt sie mir das weitere Vorgehen dieser folgenden etwas speziellen Yoga-Stunde. So muss ich, wie zB wie ein Schwimmer, eine Nasenklammer tragen und wenn sie mich 1x an der Hand drücke, solle ich doch ein bisschen Luft in den Lungen speichern, da ich dann jeweils für etwa gut 30 Sekunden unter Wasser verweilen werde. Nach einem weiteren drücken meiner Hand könne ich dann wieder beim Auftauchen aus dem Wasser normal atmen. Nach Beendigung der Sitzung solle ich einfach noch ein bisschen im Wasser verbleiben und warten bis ich wieder in der „realen“ Welt angekommen sei. Also das muss ich mir dann in den kommenden Tagen unter dem Stichwort „Water-Yoga“ mal am Laptop „Googeln“! Okay, Simone, dann lege ich mich in deine Hände und lass mich einfach überraschen was nun auf mich zukommen wird. Ja, und dann ging es los, sie hielt mich in ihren beiden Armen vorerst noch knapp an der Wasseroberfläche. Was aber dann in der folgenden Stunde mit mir passierte kann ich nicht erklären und ist für mich auch schwierig zu beschreiben. Ich liess mich gleich mit grenzenlosem Vertrauen einfach fallen und irgendwie entrückte ich bald in eine andere weit entfernte Welt. Ich fühlte mich dabei leicht wie eine Feder und liess mich von Simone gestreckt oder zusammengekauert durch das Wasser drehen und wenden. Zwischenhinein spürte ich ihren leichten Handdruck, das Zeichen für mich zum ein- oder ausatmen. Ich hatte kein Zeitgefühl und war überrascht als die Stunde bereits vorüber war. Und Simone hatte richtigerweise erwähnt, ich brauchte noch eine Weile für mich im Wasser, um wieder „zurückzukehren“! Hey, Simone, wow, das war für mich ein wirklich faszinierendes, schon fast spirituelles Erlebnis! - Danke dir! Die anschliessend auf die gleiche Weise von Simone verwöhnte Sandra konnte leider nicht die gleichen Empfindungen wie ich spüren. Nach Sandra’s Äusserung konnte sie den Kopf nicht gut frei bekommen und sie spürte ob den vielen Körperdrehungen ein stetes Unwohlsein. Schade.
Gleich anschliessend an unsere Yoga-Sitzungen machten wir uns auf den Weg zurück auf die KYORY. Wir genehmigten uns eine wohlverdiente Dusche und ich bereitete noch das „Kalte Plättli“ mit verschiedenen Käsen, Salami, kleinen Gurken und Oliven zu. So tuckerten wir mit dem Plättli und einer Flasche Roten gegen 18:30 zur Maya hinüber. Es erfolgte eine herzliche Begrüssung durch die gesamte Crew und bald danach trafen auch Simone und ihr Freund ein. Vom Start weg hatten wir schon beim Essen eine aufgeweckte Stimmung und es wurde viel gequatscht. Und nachdem die beiden Jungs in ihre Koje verfrachtet wurden, brachte Herbert wieder seine Gitarre und das obligate Gesangsbuch mit ins Cockpit und wieder ertönten die schönsten - oder teilweise auch schrägsten Pop- oder Lumpeliedli-Melodien über die Ankerbay von Rotoava! Dabei traten Simone und Sandra als wörkli talentierte Sängerinnen auf! Aber alles hat mal ein spätes Ende, denn nach dem abschliessenden Gruppen-Selfi verabschiedeten wir Gäste uns von Herbert&Asma und suchten die Kojen in unseren eigenen Boote auf! 
Am 24. Mai steuerten wir mit dem Dingi gegen 10:00 mit Andreas Rotoava an, um gemeinsam unseren Gross-Einkauf in den beiden Magasins zu tätigen. Gleich anschliessend transportierten wir unsere Einkäufe zurück auf unsere Boote, um diese in den Kühlboxen und Bilgen zu verstauen. Anschliessend tuckerten Sandra und ich ein letztes Mal ins Paillote um dort was zu Essen und uns nochmals über WiFi ins Internet einzuloggen. Wir gönnten uns ein gutes Panini mit Cola und surften ein wenig im Internet. Nach 13:00 stiess auch noch Simone in die Runde - und ja, wieder bestellten wir „süchtigen“ einen hier einfach so wirklich extrem feinen Glace-Cup! - Ha, ha! Dies musste nochmals sein, denn wann gibt es wohl in den kommenden Wochen wieder mal eine solch geniale Glace!? Dann präsentierte uns ein Fischer noch seine vom Fischfang zurück gebrachten Prachtexemplare von Mahi Mahis! Aber wir müssen uns nun von diesem traumhaften Paradies Fakarava verabschieden, denn um 16:00 wollen wir zusammen mit der KAMA Anker auf gehen, um bei Slacktide den Nordpass zu passieren. Also noch einen letzten Kuss mit inniger Umarmung gespickt mit besten Wünschen für ihre weitere Zukunft an Simone und schon steuern wir unsere KYORY an! Vorher machen wir aber noch einen Stopp bei der neben uns liegenden Maya, um uns von ihnen ganz herzlich zu verabschieden. Aber wir werden uns ja in wenigen Wochen in Papeete sicher wieder treffen. Dort wird er dann ua eine neue Wasserpumpe kaufen, um mir meine ihm in Taiohae/Nuku Hiva ausgeborgte Pumpe wieder zurück zu geben. Gleich zurück platzieren wir unseren Outboarder an der Heckreling und das Dingi wird wieder bestens auf dem Vordeck vertäut! Über VHF sprechen wir uns noch mit Andreas ab, dass wir gemeinsam gegen 16:00 Anker auf gehen. Und zusammen setzen Sandra und ich, unter Berücksichtigung der Wetterdaten, vor allem der prognostizierten Windrichtungen, im Karten-Plotter noch unseren Track nach Apataki ab.

Und so verlassen wir am 24. Mai 2017 um Punkt 16:00 ein bisschen wehmütig den Ankerplatz von Rotoava um bei einiger Bewölkung die Ausfahrt vom Nordpass anzusteuern. Dabei können wir noch einem Jet beim Start auf der Riffpiste des Papeete-Airports zuschauen. Kurz nach 17:00 fahren wir, die KAMA hinter uns unter Besan und wir unter Gross im 2. Reff doch einigermassen ruhig hinaus durch den Pass direkt in den Sonnenuntergang - dies natürlich im Wissen, dass hier nun keine Motus oder gar Riffe mehr vor uns liegen! Und vom auf BB liegenden Toau-Atoll halten wir eh genügend Abstand. Nun rollen wir noch die Genua voll aus und nehmen bei einem Kurs von 280° und etwa 11Kn Wind den Bäru in Betrieb. Bald sind wir wieder im Segel-Rhythmus und nach einer Runde heissen Pouletschenkel aus dem Ofen übernehme ich um 21:00 die erste Nachtwache und Sandra zieht sich bald in ihre Bugkoje zurück. Inzwischen bestätigt uns das AIS, dass die ein wenig NE, nun auch mit der Genua und Gross segelnde KAMA schneller vorwärts kommt und bereits fünf Meilen voraus liegt. Übrigens halten wir nun auf längeren Routen immer über SSB/KW-Funk Kontakt mit der KAMA und rufen uns alle vier Stunden mal auf um uns gegenseitig auf dem Laufenden zu halten. Bei knapp 10Kn Wind schipperten wir sukzessive auf Apataki zu und gegen 02:00 übergab ich die Wache wieder an Sandra, in der Hoffnung, dass der Wind nicht noch mehr zurück ging! Aber ich konnte dann doch bis um 06:00 schlafen und ich übernahm dabei wieder kurz vor Sonnenaufgang die nächste Wache. Leider schlief zu diesem Zeitpunkt der Wind gänzlich ein, also starteten wir unseren Diesel und zogen gemeinsam die beiden Segel ein. So musste sich Sandra bei laufender Maschine zum Schlafen in ihre Koje zurückziehen. Aber sie meinte, kein Problem, du weisst doch ich schlafe auch bestens wenn unser Motor gleichmässig vor sich her brummelt! Stetig fahre ich nun unter AP schnurgerade auf den Südpass von Apataki zu und erblicke um 09:30 wieder die KAMA die aussen am Atoll von NE kommend auf mich zuhält. Gegen 10:00 erscheint auch Sandra wieder im Cockpit und gleich gesellt sich auch Andreas mit seiner KAMA wieder Nahe zu uns. Sandra spricht sich dann über die Handfunke mit ihm ab, dass er als erster in den Pass hinein fährt. Und so nimmt Sandra gegen 11:00 wieder ihren Platz auf dem Vordeck ein, um mich bei der hier schmalen aber gut mit Tonnen ausgestatteten Passdurchfahrt vor den nahen Riffkanten zu warnen. Und um bereits 11:10 ist es soweit, von Hand steuere ich die ein bisschen bockige KYORY durch den langen Südpass von Apataki und um 11:30 befinden wir uns bereits wieder in ruhigeren Gewässern innerhalb des Atolls. Nun fahren wir gleich auf unserem Track, immer noch unter Motor und wieder mit Unterstützung des AP, direkt auf die im SE gelegene Carenage von Apataki zu. Dabei halten wir wieder abwechselnd auf dem Vordeck Ausschau nach den dunklen Motus. Wie vereinbart folgt uns Andreas mit seiner KAMA, auch unter Maschine und AP, in unserem Kielwasser und kann es ein bisschen lockerer nehmen. Und locker bedeutet für ihn: „Na, da mach ich es mir mal sitzend für einige Zeit gemütlich vorne im Bugkorb!“ - Ob er gar noch ein Hinano und ne Cigarre mit dabei hat? - Schmunzel, schmunzel! So erreichen wir gegen 13:30 zusammen die SE-Seite von Apataki und Sandra sucht, mit Sperberaugen im Bugkorb stehend, vor der Caranage zwischen den Motus einen grösseren Sandfleck um unseren Anker darauf sausen zu lassen.
Und so lassen wir am 25. Mai 2017 um 13:45 unseren Anker bei 17 Metern in die Tiefe ausrauschen. Auch die KAMA hat etwa 50m südlich von uns den Anker geworfen und Sandra macht im einzigen Segler, der noch ausser uns hier vor der Carenage liegt, unsere Freunde Luck&Nelly mit ihrem Catamaran Folavoalh aus. Ja, wir Segler treffen wirklich immer ein zweites Mal aufeinander! So verabschiedeten wir uns von den beiden doch auf den Tag genau vor einem Monat in Taiohae, Nuku Hiva/Marquesas, als sie einige Wochen vor uns die Tuamotus ansteuerten. Da werden wir gleich mal später bei ihnen vorbeischauen. Gegen 15:00 befindet sich unser Dingi bereits im Wasser und wir holen Andreas zu einem ersten Besuch der Carenage ab. Wir umfahren einige Motus und legen bald am Dingisteg der Carenage an. Diese Anlage ist mit dem gleichen Hau-out/Slipsystem ausgerüstet wie Vincent&Maria in Atuona, Hiva Oa. Hier wurde gerade ein grösserer Cat aus dem Wasser gezogen, der nun mit einem neuen Antifouling bestrichen wird. Wir suchen noch das einfach gestaltete Office auf treffen auf die Frau des Besitzers. Sie klärt uns auf, dass sie sich hier mit ihrem Mann und Sohn sowie Grossvater diese Carenage über die vergangenen Jahre aufgebaut hätten und heute noch zwei Hilfskräfte beschäftigen würden. Wir unternehmen gleich einen ersten Rundgang durch die hier abgestellten Yachten und Catamarane. Aber auf einmal starrt Sandra nur noch in Richtung eines sicher noch etwa 100m von uns entfernten Catamarans und ist erstmal sprachlos - was bei ihr ja selten bis nie vorkommt! - Schmunzel, schmunzel! Dann schreit sie es fast heraus: „Ech glaube es eifach ned, das esch doch wörkli d’Baju vom Stefan ond de Heike!“
- Vielleicht erinnern sich einige unserer Leserinnen und Leser an den tragischen Tod des Seglers Stefan Ramin vom 10.2011 in der Daniels Bay von Nuku Hiva/Marquesas. Anlässlich unseres ersten Besuches dieser Bay vom 1.3.2017 erwähnten wir diese wirklich tragische Geschichte um die beiden deutschen Segler. Zusammen mit Heike Dorsch befand sich Stefan damals mit ihrem Catamaran Baju auf einer Weltumseglung, bevor er in den Wäldern hinter der Daniels Bay einem gewaltsamen Verbrechen zum Opfer fiel! -
Fast unglaublich, es handelt sich wirklich um den damals von den beiden gesegelten Alu-Catamaran Baju! Ohne viele Worte schlendern wir um diesen Alu-Cat herum, der sich von aussen gesehen noch in guter Verfassung präsentiert. Für‘s erste haben wir aber genug gesehen und begeben uns um 16:30 wieder zurück zur KYORY und Andreas laden wir auf 18:00 zum z’Nacht im KYORY-Cockpit ein. Vorher unternehmen wir aber noch einen kurzen Abstecher zur Folavoalh von Luc&Nelly hinüber. Natürlich freuten auch sie sich über unser Wiedersehen hier in den Tuamotus, hatten sie uns doch bereits schon beim Ankern entdeckt. Da verständlicherweise der Austausch aktueller News und unserer weiteren Fahrtenpläne im Beisein von zwei Frau nicht einfach so in wenigen Minuten abgeschlossen werden kann, orientierte ich mal Andreas über Funk, dass er frühestens um 18:30 bei uns zum z’Nacht eintreffen müsste. So konnten nun Nelly und Sandra weitere „gewichtige“ Infos austauschen, bevor wir uns dann doch bald auf den Weg zur KYORY machten. Die beiden werden nun morgen Vormittag mit ihrem Catamaran weiter zum Nordpass hinauf segeln, während wir hier noch zwei weitere Tage verbringen werden. So erreichten wir halt erst gegen 19.00 die KYORY und während Sandra für uns drei Spaghetti zubereitete, kreisten unsere Gedanken bei einem Bier immer noch um die Baju und wer wohl der neue Besitzer sei. Auch sind wir gleicher Meinung, dass die Baju schon länger nicht mehr im Wasser bewegt wurde. Andreas möchte auf alle Fälle diesen Cat noch ein wenig näher anschauen, denn ihm imponiert die einfache Bauweise der Baju. Sandra bittet mich den Cockpit-Tisch zu decken, denn schon duftet es verführerisch italienisch aus der Pantry! Uns gleich serviert uns Sandra ihre Spaghettis an einer gemischten und bestens gewürzten Bolognese/Champignon-Sauce! Damit wir diese Kalorien wieder ein wenig abbauen können, vereinbaren wir morgen Vormittag gemeinsam eine kleine Strandwanderung zu unternehmen. Aber vorerst klingt auch dieser Abend, mit wieder einigem Spass gegen 10:00 aus, wobei zum Abschluss noch ein Gläschen Rum als Absacker durch unsere Kehlen rinnt! 
Am 26.Mai 2017 verlassen unter gegenseitigem Winke-Winke gegen 10:00 Luck&Nelly mit ihrem Catamaran das Ankerfeld in Richtung Norden. Kurz darauf tuckern wir im Dingi wieder zur Carenage hinüber und bevor wir unsere eingeplante Wanderung angehen suchen wir nochmals die Baju auf. Anlässlich dieses heutigen Besuches begutachten wir die von aussen einsehbare Technik, wobei uns vor allem der einfache Wellenantrieb sowie die ebenso einfach konzipierte Rudersteuerung beeindrucken. Andreas und ich erlauben uns dann über die Badeleiter auf das Deck zu steigen. Nach dieser Boots-Besichtigung treffen wir anschliessend noch den Junior-Chef Peter, der uns offen informiert, dass die Baju seit gut zwei Jahren hier an Land stehe. Auch trage übrigens der neue Besitzer den Namen Stefan und sei, welch Zufall, auch Deutscher. Leider habe sich aber Stefan schwer an seinen Beinen verletzt und wisse nicht wann er wieder in die Südsee zurückkommen werde. Da nun Andreas wirklich sein Interesse an der Baju zeigt, schreibt ihm Peter die e-mail-Adresse und die Tel.-Nr. des neuen Besitzers auf einen Zettel. Mit diesen Interessanten Infos verlassen wir die Carenage und wandern ein wenig gegen Süden dem weissen Strand entlang. Einfach unvergleichlich schön diese Aussicht über das mit Motus versetzte türkisblaue Wasser. Werden solch paradiesische Flecken auf unserem Blue Planet durch die Klimaerwärmung wirklich mal verloren gehen? Ich hoffe einfach für die Generationen nach uns, dass dieses Szenario einfach nie eintreffen wird! Gegen 13:00 finden wir uns wieder auf der KYORY ein und Andreas verträgt, im Vergleich zu mir, auch um diese Tageszeit nach einer „mehrstündigen und anforderungsreichen“ Strandwanderung schon ein kühles Hinano! - Schmunzel, schmunzel!
Wir schauen dann zusammen noch die aktuellen Sailmal/Grib-Daten an und stellen fest, dass wir unsere geplante Abfahrt vom 28. Mai wegen einer über uns hinwegfegenden Tiefdruckzone mit Winden von um die 25Kn um mindestens einen Tag verschieben müssen. Dafür sollten uns dann aber anschliessend ideale Winde in drei Tagen nach Huahine pusten. So entscheiden wir uns vorerst am 29.Mai um die Mittagszeit Anker auf zu gehen, um wieder weiter nach Westen zu segeln. Bevor uns Andreas verlässt vereinbaren wir morgen Nachmittag nochmals hinüber zur Carenage zu fahren um im Internet zu surfen. Da wir heute noch nichts zu Mittag gegessen haben bereiten wir uns bereits um 17:00 heisse Bohnen und Bratwürstchen zu. Anschliessend macht Sandra noch etwas Handwäsche, die sie über Nacht in einem Eimer stehen lässt und ich texte im Word weiter an unserem aktuellen Reisebericht. Den späteren Abend verbringen wir beim Lesen in den Kojen und gegen 22:00 schlafe ich ein.
Nach unserem Standard-z’Morge vom 27. Mai hängt Sandra auf dem Vordeck noch ihre Handwäsche auf und ich lade über den Generator unsere Batterien wieder voll auf und lasse gleichzeitig den Wassermacher mitlaufen um unsere Wassertanks aufzufüllen. Nach einem z’Mittag mit dicker Chinese soup machen wir ein Nickerchen bevor wir gegen 14:00 nochmals mit Andreas zur Carenage hinüber tuckern. Wir suchen das Yacht Office auf und platzieren unsere Laptops auf dem Tisch davor. Leider teilt uns der Grossvater der Besitzerfamilie mit, dass sein Sohn mit seiner Frau das Weekend in Fakarava verbringen und sein Enkel zum Fischen raus gefahren sei. Da er sich mit dem Carenage-PC-System nicht auskenne, könne er uns leider auch das heutige Passwort nicht mitteilen. Also wird heute nicht im Internet gesurft. Aber immerhin kann Sandra, mittels auf ihrem Laptop abgespeicherten Software, den Laptop von Andreas dazu „motivieren“, dass er nun ab sofort auch seine restlichen Filme mit dem VLC-Programm anschauen kann! Da kommt bei ihm natürlich Freude auf! Und ich texte derweil im Word an unserem Blog-Reisebericht weiter. Um 17:00 fahren wir wieder auf unsere Boote zurück und Andreas lädt uns auf 18:00 zu einer heissen Poulet/Gemüsesuppe auf die KAMA ein. Wow, und es war eine wirklich Währschafte mit Poulet Fleisch gespickten Gemüsesuppe - müssen sich Sandra und ich für die KYORY-Pantry merken! Um 21:00 tuckern wir wieder zurück zu unserem Boot und vereinbaren noch das Morgen durchziehende Tiefdruckgebiet auf unseren Booten abzuwettern! Und das traf dann auch zu, denn ab 10:00 vormittags, vorsorglich gaben wir vorher noch zusätzliche 10m Ankerkette raus, bis in die Nacht hinein regnete es ununterbrochen mit begleitenden Winden von bis zu 30Kn. Da uns der Anker mit den ausgelegten 60m Kette bestens am Platz hielt konnten wir diesen Tag, wie wir beobachten konnten auch Andreas auf der KAMA, trotz der steten Schaukelei einigermassen beruhigt abwettern. Und einen guten Nebeneffekt hat dieses Tief für uns aber auch noch, denn wir können für die morgige ca. drei Tage dauernde Überfahrt nach Huahine mit guten Winden rechnen. Gegen Abend sprechen wir uns mit Andreas soweit ab, dass wir morgen Vormittag um 11:00 Anker auf gehen um erstmal den Südpass bei dann idealer Slacktide anzusteuern. Sandra programmiert dann noch unter Berücksichtigung der eingeholten Winddaten unsere vorgesehene Segelroute bis zum Ostpass von Huahine. So um Mitternacht ist das gröbste dieses Tiefs über uns vorbeigezogen und auch der Swell lässt nach und so können wir doch noch eine ruhige Nacht im Apataki Atoll verbringen.

Am frühen Morgen 29. Mai 2017 ist nur noch wenig Restbewölkung vorhanden und nach unserem z’Morge machen wir die KYORY „Reisefertig“. Wir platzieren den Outboarder und das Dingi an ihren vorgesehenen Plätzen und lösen den Lazyjack damit wir später zügig das Gross rauf ziehen können. Im weiteren setzen wir den Genua-Baum auf der BB-Seite, da wir aufgrund der Wetterdaten mit tiefem Raumschotkurs rechnen. Auch alle restlichen „38 Punkte“(!) sind gemäss unserer detaillierten und umfangreichen Checkliste erledigt und abgehakt! Wir schauen zu Andreas hinüber und fast auf die Sekunde genau holen wir um 11:00 sukzessive unsere Anker rauf.  den Anker mit den 60m ausgelegten Kette rauf. Nach 10 Minuten ist bei uns das Anker auf-Prozedere, mit den 60 Metern wieder im Kettenkasten versorgten Kette abgeschlossen - aber leider klappt irgendwas auf der KAMA nicht wie es solle! Und schon meldet sich Andreas über Funk und muss uns mitteilen, dass sich seine Ankerkette um einen Motus gewickelt habe und auch die Ankerwinsch nicht richtig funktioniere. Er wird nun mit der ihn auszeichnenden Ruhe und Geduld versuchen, mittels vor- und rückwärtsfahren der KAMA die Kette zu entlasten und sie sukzessive von Hand aufs Boot zu holen! Und dies ist wirklich keine leichte Aufgabe für einen Mann alleine auf dem Boot! Wir vereinbaren, dass wir vorerst in unmittelbarer Nähe verweilen und sollten bei ihm alle Stricke reissen, wir verständlicherweise mit der KYORY nochmals vor Anker gehen würden. Anschliessend könnten wir unser Dingi zu Wasser lassen und zu ihm hinüber rudern, um dann mit vereinten Kräften seinen Anker samt Kette an Bord zu holen. Somit sind uns in dieser Situation leider die Hände gebunden und müssen zuschauen wie sich Andreas über fast eine lange Stunde abrackert.
Aber am 29. Mai 2017 hat es Andreas kurz nach 12:00 geschafft und nach einer für ihn wohlverdienten Verschnaufpause, während der wir auf der KYORY noch das Gross ins 3. Reff setzen, drehen wir zusammen mit der KAMA voraus in Richtung Südpass. Da wir nun ein wenig später als geplant am Pass eintreffen werden, wobei aber der Tide-Puffer noch genügend gross ist um problemlos den Pass zu durchfahren, entscheiden wir uns vorerst doch unter Motor mit ein wenig Gas mehr als sonst zuzufahren. Nach einer dann ruhigen Fahrt, mit begleitender Unterstützung des Knurri, unter dem gleichen schon auf der Hinfahrt verwendeten Track. Trotzdem halten wir natürlich auf dem Vordeck wieder abwechselnd Ausguck nach möglichen Motus und erreichen wir um 14:15 die Einfahrt zum Südpass. Zügig und tänzelnd zieht die KAMA bei starker Strömung vorne weg und bei der Pass-Durchfahrt erblicken wir noch den Cat Folavoalh von Luck&Nelly, der hier am Pier vertäut ist. Zu diesem Zeitpunkt will mich Luck über VHF erreichen, aber da ich mich auf die Ausfahrt konzentriere kann ich seinen Aufruf nicht beantworten. Und nach 15 Minuten befinden wir uns bereits wieder ausserhalb des Atolls und rollen auf der KYORY zum Gross nun über den Genuabaum auch noch die Genua auf 100% aus. Umgehend geht ein Ruck durch das Boot und schon ziehen wir und erst noch ohne Motor, mit über 5Kn durch die Wellen. Wieder auf offener See nehmen wir bei diesen Verhältnissen gerne den Bäru in Betrieb und schalten den Knurri aus. - Huahine und Bora Bora wir kommen!