Pitcairn Teil 2: Auf geht’s zu einem unvergleichlichen Naturwunder und zu mystischen Viewpoints auf Pitcairn Island!

Am 8. April besteigen wir bestens ausgeruht und gestärkt, nach unserem z‘Morge kurz vor 0800, unser Dingi und treffen etwas vor Julian&Pauline bei Pitcairn’s Landing Pier ein. Wieder hebt Charlene mittels Kran und Unterstützung ihrer Söhne unser Dingi an Land. Etwas einfacher geht es gleich anschliessend mit dem Dingi von Julian&Pauline vor sich. Da ihr Dingi, mit einem Aluboden und Elektromotor ausgestattet, um einiges leichter als unser GFK/Hartschalen-Dingi ist, können es locker drei Personen vom Wasser auf den Pier anheben. Umgehend werden die Quad’s gestartet und während Julian&Pauline auf den Quad von Charlene aufsitzen nehmen wir auf dem Quad ihres Mannes Waine Platz. Zügig fahren uns die beiden rauf zum Magasin, damit wie uns dort umschauen können und auch gleich einige kleine Einkäufe zu tätigen. Als erstes sind wir überrascht von diesem breitgefächerten Angebot, wobei alles mittels des kleinen Transport-Frachters Claymore2 aus New Zealand angeliefert wird. Dieser Laden sorgt für die Grundbedürfnisse der Pitcairner Gemeinschaft. Lebensmittel, Toilettenartikel, Bekleidung und Schuhwerk, Küchenwaren, Schreibwaren, Saatgut, Dünger, Eisenwaren und Bauwaren befinden sich im wirklich vielseitigen Angebot. Natürlich ist es im kleinen Adamstown kein Zufall, dass wir hier wieder auf Kai-Anne und Melva treffen und mit Fran noch die erst vor zwei Monaten aus NZ zugezogene Sozialarbeiterin kennen lernen. Zusammen mit den Ladenbesitzern gibt es auch hier bald wieder einiges zu lachen. Die vorbei fahrenden Pawl&Sue laden dann freundlicherweise noch unsere Einkäufe auf ihren Quad, die wir dann bei unserem spätnachmittäglichen Besuch in ihrer Pirat-Bar wieder abholen werden. Als nächstes suchen wir mit Julian&Paul das gleich hinter der City Hall liegende Pitcairn Island-Museum auf. Zu den Exponaten gehören Artefakte und Gegenstände wie Steinwerkzeuge der Polynesier mit Infos über die frühgeschichtliche Entwicklung dieser Insel. Aber die Museums-Besucher interessieren sich natürlich vor allem um die Geschichte der HMAV Bounty mit der Namensliste der Besatzung, ihrer Odysse durch die Südsee, bis sie hier am 15.1.1790 bei rauher See vor Tedside den Anker in die Tiefe warf und den dann über all die Jahre geborgenen Überreste aus dem Wrack. Was uns bei unserem heutigen Besuch des Museums als erstes auffiel war die Landesflagge von Pitcairn mit dem auf dunkelblauem Hintergrund sich abhebende Unionjack und des eigentlichen Pitcairn-Wappens mit dem Anker sowie der Schiffs-Bibel der Bounty. Dann bestaunen wir Bilder von farbenprächtigen einheimischen Vögeln, so der Feeenseeschwalbe, der Noddiseeschwalbe, dem Rotschwanz-Tropikvogel und dem Pitcairn-Rohrsänger oder auch nur „Spatz“ genannt. Aber dann zog verständlicherweise auch uns die Geschichte der englischen Seefahrt und dabei vor allem die um die HMAV Bounty in ihren Bann. Als Segler, die heute mit bestens ausgerüsteten Yachten, ich erwähne da nur unsere elektronischen Navigationsgeräte, auf den Ozeanen unterwegs sind, ist man einfach immer wieder beeindruckt welche seglerischen und navigatorischen Leistungen diese Schiffsführer vor hunderten vor Jahren erbrachten. So können wir auf einer alten Südsee-Karte die Reisen der Dolphin und der Tamer im 1765, einer weiteren Dolphin und der Swallown im 1767 sowie der Endeavour von James Cook im 1769 mitverfolgen. Und gleich nebenan werden auf einer Karte die wichtigsten Daten der HMAV Bounty mit ihrem Anker auf am 23.12.1787 in Spithead/England bis zu ihrer Ankunft vom 15.1.1790 vor Pitcairn Island nachgeführt. Natürlich fehlt auch das Bild eine originalgetreuen Nachbaus der HMAV Bounty nicht und einer auf ihrer Reise mitgeführten Schiffskanonen nicht. Auch viele weitere kleine Artifakte die von Tauchern aus dem Wrack der Bounty geborgen wurden sind hier ausgestellt. Dann interessieren uns vor allem auch der Stammbaum und die Crew-Liste der Bounty-Meuterer. Beeindruckt verlassen wir um 1000 das Museum und schlendern einige Meter weiter zur Gefängnisanlage, das im 2007 speziell für dir damals verurteilten 8 Männer erbaut wurde. Aber heute ist hier ua der von Melva geführte Souvenier-Shop, wir haben uns Bountygerecht eingedeckt, beheimatet und aus den wirklich einladenden Gefängsniszellen sollen bald mal Gästezimmer für Touristen entstehen. Ja, warum  eigentlich nicht! Ab etwa 1100 gehen wir vier Schweizer für ein paar Stunden getrennte Wege um uns dann am späteren Nachmittag wieder in der Pirate-Bar zu treffen, da Julian&Pauline nun gleich den kleineren Rockpool Down Isaacs aufsuchen werden. Demgegenüber statten wir noch dem Friedhof sowie dem nahe liegenden Grab des letzten, am 5.3.1829 mit 65 Jahren verstorbenen Bounty-Meuterers John Adams unseren Besuch ab.

Dann haben Sandra und ich bereits gestern auf heute Mittag 1200 mit Tura, dem Ehemann von Darralyne, eine geführte Privattour auf sei em Quad über die Insel vereinbart. An dieser Stelle zur Erinnerung nochmals die Ausmasse dieser Insel: Pitcairn ist ein wirklich kleines Eiland von nur 3.2Km Länge und 1.6Km Breite! So schlendern wir bald den kurzen Weg zurück zum Adamstown Square (Dorfplatz) wo bereits unser heutiger Inselführer Tura mit seinem Quad auf uns wartet. Wir besprechen nochmals die von uns gewünschte Route ab und umgehend besteigen wir sein kleines unverwüstliches 4-Rad-angetriebenes Geländefahrzeug. Bei auch heute wieder traumhaftem Wetter suchen wir als erstes  den Edge Viewpoint auf, der uns einen beeindruckendem Ausblick auf die Bounty Bay gestattet. Dann fahren wir an der Down Rope Bay vorbei und weiter geht es über einen haarsträubenden und teilweise sehr steilen Naturpfad zum St Paul’s Pool hinunter. Etwas oberhalb des Pools steigen wir vom Quad und vereinbaren mit Tura, dass wir in etwa 30 Minuten von unserem Pool-Besuch zurück sein werden. Nun geht es die letzten über eine Treppe führenden Meter sowie einer kleinen Kletterei direkt zum an den der Küste vorgelagerten St Paul’s Pool runter! Dieser in einer eindrücklichen Szenerie, mit zwei Felspyramiden als Eintrittspforte, durch die Naturgewalt der See entstandene Pool ist etwa 30m lang sowie 3m tief und lädt bei Lowtide die mutigen Schwimmer zum Schnorcheln ein. Er wird stetig durch die Felspyramiden und über die weiteren hoch aufragenden Felsen rein schwappende See aufgefüllt. Und bei gerade anstehender Hightide ist es ein grosses Schauspiel, wenn die riesigen und tosenden Wellen mit unglaublicher Kraft in den Pool rein donnern! Sandra geht mit entsprechender Vorsicht, da bald die Hightide rein strömen wird, im Pool auf ihre gewünschte Schnorcheltour! Dabei muss sie schon aufpassen, denn durch die nun in grossen Schüben in den Poll eintreffende See entsteht eine starke Strömung, wenn diese Wassermassen auf der entgegengesetzten Seite des Pools wieder abfliessen. Aber soweit kein Problem für die gute Schwimmerin Sandra und bald taucht sie wieder vor mir auf. Leider konnte sie infolge der durch die wilde See im Wasser aufgewirbelten Sand keine klaren Unterwasserbilder knipsen. Anschliessend sitzen wir noch etwas oberhalb des Pools auf einem Felsen und schauen noch eine Weile fasziniert diesem spektakulären Schauspiel zu und halten dies auch von hier aus fotografisch fest. Aber oben erwartet uns bereits Tura mit einem Lächeln und umgehend besteigen wir wieder seinen Quad um nun diesen wirklich nicht ungefährlichen steilen Pfad gegen an rauf zu rattern. Damit sich der Quad mit seinen manchmal durchdrehenden Räder nicht nach hinten überschlägt, müssen wir unsere Oberkörper auf den nicht gerade bequemen Sitzen fest nach vorne in die Fahrtrichtung ziehen. Soviel noch vorweg, alles ging bei diesem gegen an holpern soweit gut, wobei wir uns aber am Folgetag über den verflixten Muskelkater in den Oberarmen und den Arschbacken beklagten! - Schmunzel, schmunzel! Auch über die weiteren Fahrtminuten ging es vielfach nur im Zeitlupentempo weiter die Hügel hinunter und hinauf, bis wir nach einer längeren holprigen Fahrt gegen 1400 den mit 347m ü/See Highest Point der Insel erreichten. Der uns nun hier gebotene Ausblick, bei auch diesen Tag nur wenig vorbeiziehender Passatbewölkung, auf die Pearlblue Sea hinunter ist einfach Phämomenal! Beim zentralen Viewpoint laden in dieser absoluten Ruhe zwei Bänklein zum Verweilen ein. Dort steht auch der bekannte mit Schildern überfüllte Wegweiser, der die unglaublichen Km-Distanzen in einige Grossstädte auf unserem Blue Planet aufzeigt: So sind es zB nach Paris unglaubliche 15127Km, nach Tokyo 11593Km, nach New York 9322Km nach Sydney 7493Km und ins nahe Tahiti noch deren 2325Km! Aber auch diesen einfach fantastischen Viewpoint müssen wir irgendwann wieder verlassen, um über holprige Pfade, die uns weiterhin immer wieder etwas rauf und dann wieder hinunter führen, auf der W-Seite der Insel zur Tedside-Pier zu gelangen. Dabei queren wir noch eine der wenigen kleinen Insel-Terrassen, die es hier den Bewohnern gestattet etwas Gemüse und Früchten anzupflanzenden. Und so langsam führt uns Tura zur Tedside-Pier ins Water Valley hinunter. Hier wurde an der an dieser Stelle vielfach rauhen Küste eine kleine Pieranlage erstellt, um den Cruisingship-Zubringerbooten das anlanden zu erleichtern, die jeweils interessierte Passagiere nach Pitcairn rüber fahren. Ist aber bei allzu wilder See das anlanden dieser Zubringerboote an diesem Pier zu gefährlich, dann suchen die seeerprobten und mutigen Insulaner mit einem ihrer zwei Longboats, die vor der Küste vor Anker liegenden Cruisingships auf. Dabei erfahren dann die Cruising-Passagiere von der Pitcairnern die stets spannenden Geschichten ihrer Bounty-Vorfahren. Und natürlich wird dabei dann auch einiges an eigener Handwerkskunst und Souveniers, aber auch an Früchten, Gemüse und Fisch an die Crew und Passagier verkauft. Dabei ist dieser Handel mit vorbeifahrenden Passagierschiffen für die Insulaner eine wichtige Einnahmequelle.

Nun folgte noch die abwechslungsreiche Rückfahrt nach Adamstown, wobei uns Tura bis vors Haus von Charlene&Waine fährt, da uns die beiden diesen Morgen zu nachmittäglichem Kaffee und Kuchen eingeladen hatten. Dabei treffen wir vor ihrem Haus noch kurz auf ihre Söhne Kimiora und Jaden, die gerade zum Speerfischen aufbrechen. Charlene führt uns gleich ins Wohnzimmer, wo bald darauf noch ihr Mann Waine zu uns stösst. Anlässlich solch privaten Besuchen hier in Französisch Polynesien sind Sandra und ich immer wieder überrascht, in welch einfachen Verhältnissen die Polynesier hier leben. Bei Kaffee und Tee ergibt sich auch mit ihnen umgehend ein beidseitig interessanter Info-Austausch, wobei ich seit meiner Ankunft in FP immer wieder von neuem über die Gastfreundschaft und Herzlichkeit der Bewohner beeindruckt bin. Da sitzen doch Sandra und ich aus dem kleinen Binnenland Schweiz hier auf der kleinen Insel Pitcairn ungezwungen mit Charlene&Waine zusammen, wie wenn wir uns schon lange kennen würden. Und so haben wir bei solchen Gesprächen wie jetzt mit Charlene&Waine, sowie auch mit Pawl&Sue sehr viel spannendes eindrückliches über die Lebensweise dieser kleinen Pitcairn-Gemeinschaft erfahren.
Nachfolgend hier einige für den Blog-Leser von mir aus solchen Gesprächen erhaltenen und zusammengefassten Informationen: Die einfachen und teilweise modern gebauten Häuser, von 3 bis zu 10 Zimmern, sind ideal für das hier vorherrschende subtropische Klima von bis zu 30° im Februar und um die 18° im August. Die Frischwasserversorgung findet über Dachrinnen von den Wellblechdächern in private Tanks oder Brunnen statt. Strom wird mittel drei öffentlichen Generatoren erzeugt, die durch die Nacht abgestellt werden. Die meisten Insulaner setzen dann nach Abschaltung des zentralen Hauptstromnetzes ihre eigenen Generatoren ein. Denn auch auf Pitcairn konnte der Fortschritt nicht aufgehalten werden, verfügen doch alle Häuser über Kühl- und Gefrierschränke, Waschmaschinen, Elektroherde, Radios und Fernseher. Aber einen Fernsehempfang gibt es hier nicht, so dass der TV-Bildschirm einzig zum Angucken von Videos verwendet wird. Auch hat zB jeder Haushalt auf Pitcairn eine Werkstatt, mit einer Werkbank, Drehbank und den verschiedensten Werkzeugen um die notwendigen Reparaturen vorzunehmen, etwas neues zu erstellen oder Holz- und Knochenschnitzereien herzustellen.
Wie jede Gemeinschaft setzt sich auch die der Inselbewohner aus Individuen zusammen. So hat jede Person ihren eigenen Charakter und die meisten Insulaner haben noch einen kessen Humor. Natürlich können auch in dieser Gemeinschaft individuelle Unterschiede zu Konflikten unter einzelnen Personen und Familien führen. Da aber beinahe jede Unternehmung auf der Insel die Teilnahme der gesamten Gemeinschaft verlangt, arbeiten die Pitcairner trotz Meinungsverschiedenheiten jederzeit zusammen. Übrigens wird  jeder auf der Insel bei seinem Vornamen oder Spitznamen gerufen, so dass selten Unklarheit darüber herrscht, welche Frau Christian oder welcher Herr Warren gemeint ist. Dazu hat auch der Postmeister eine Memo in Umlauf gesetzt, dies mit dem Wunsch doch jeweils dem Absender mindestens auch den Vornamen mitzuteilen, denn es gibt hier auf Pitcairn bei 47 Einwohnern gegen ein Dutzend Christians! Im weiteren sind hier alle Männer und Frauen im Alter von 16 bis 65 zu öffentlicher Arbeit verpflichtet. Zum einen ist dies ein Überbleibsel der einträchtigen Gemeinschaft, die noch John Adams geschaffen hatte, und zum andern eine aus der steuerfreien Wirtschaft geborene Notwendigkeit. Die darin enthaltenen Pflichten sind alle vom internen Komitee (Internal Commitee) im Namen der Inselverwaltung erlassen und werden auch kontrolliert. Dabei wurde über die letzten Jahre der nicht traditionelle Teil soweit reduziert wie es die Finanzen zuliessen.
Die Inselverwaltung wird seit 1971 von New Zealand wahrgenommen und der Rechtsprechung dem dortigen britischen Hochkommisar überantwortet, der zugleich das Amt des Gouverneurs von Pitcairn inne hat. Aber das kleine Regierungssystem von Pitcairn wird dann durch einen gewählten Inselrat aufgestellt, sowie ergänzend ein Inselgerichtshof mit eingeschränkter Autorität zur Rechtssprechung. Dieser Inselrat setzt sich aus dem Bürgermeister, vier Beiräten, dem Vorsitzenden des internen Komitees, dem Inselsekretär sowie zwei weiteren je vom Gouverneur und Gemeinderat zusätzlich ernannten Mitglieder. Dabei ist die Inselverwaltung für innere Angelegenheiten verantwortlich und tagt in der ersten Woche eineds jeden Monats.
Übrigens setzen sich Pitcairns öffentliche Einnahmen fast ausschliesslich aus dem Verkauf von Briefmarken (wurden 1940 eingeführt) und Gedenkmünzen sowie Lizenzgebühren Zinsgewinnen aus Investitionen zusammen. Auch besteht eine Schule der Regierung auf der Insel, die eine kostenlose Primarschul-Ausbildung, derzeit noch 4 Schulkinder, gewährt. Anschliessend können die Schüler von der Pitcairn Regierung ein Stipendium  oder auch Zuschüsse für die Fortsetzung ihrer Schulbildung in New Zealand bekommen. Später haben sie die Möglichkeit, sich um die Finanzierung eines Uni-Studienplatzes oder einer Berufsausbildung zu bewerben. Wie das auch andere Gemeinschaften kennen, gibt die seit vielen Jahren anhaltende Abwanderung der jungen Generation Anlass zu ernsthafter Sorge. Denn Pitcairns Bevölkerung setzt sich mittlerweile hauptsächlich aus Menschen mittleren und höheren Alters zusammen. Ergänzend stellt die Regierung auch Mittel zur Verfügung um auf Pitcairn eine sichere Radiotelekommunikation, mit Telefon und Internet, aufrecht zu erhalten. Auch werden zB grössere Installationen in der Bucht hauptsächlich von Einnahmen und Zuschüssen aus England realisiert. Die wichtigsten der traditionellen Pflichten der Pitcairner befassen sich mit der Bounty Bay und deren Instandhaltung der Longboate. Aber auch das an Land bringen von Gütern sowie die Erhaltung der Strassen und Wege sind ebenso Teil der allgemein anerkannten gemeinnützigen Arbeit. Zweifellos ist aber auf Pitcairn die öffentliche Arbeit im Allgemeinen so unbeliebt wie auf dem Rest der Welt! Es ist jedoch offensichtlich, dass eine kleine Gemeinschaft doch abhängig von kooperativem Handeln ist, wobei ein System bezahlter Arbeit nicht praktikabel wäre. So ist anzunehmen, dass das Murren und die Kompromisse auf Pitcairn fortdauern werden!
Nun komme ich nochmals auf die Besuche von Passagierschiffen und auch Segelbooten auf Pitcairn zurück. Diese vielfach nur einen bis vielleicht fünf Tage dauernde Aufenthalte von Schiffen bietet für die Pitcairner, wie auch für die Schiffs-Passagiere sowie deren Crews für alle Grund zur Freude. So ist zB für uns Seglercrews eine gewünschte Unterbrechung auf der 4.000sm unendlich langen Pazifik-Überquerung von Panama nach Französisch Polynesien. Aber noch mehr ist es für uns ein unvergleichliches Erlebnis diese immer noch mysthische Insel mit ihrer kleine Gemeinschaft aufsuchen zu dürfen. Demgegenüber erhalten die gastfreundlichen Insulaner eine stets willkommene Gelegenheit auf diese Weise mit der fernen Welt in Kontakt zu bleiben und sich bei solchen Gesprächen etwas auszutauschen sowie sich dabei eine kleine Pause von ihren alltäglichen Aktivitäten nehmen zu können. Auf solche Kontakte wird von den Pitcairnern in Notfällen gezählt, auch wenn sich hier auf der Insel ein kleines Medical Center befindet, denn dieses Eiland kann nicht von Flugzeugen angeflogen werden. So übernehmen dann hie und da die die Insel anlaufende oder nahe vorbeifahrende Cruisingships, Frachter oder auch Segelboote medizinische Notfälle und transportieren diese Personen nach Papeete/Tahiti!                 
Nach diesem für uns lehrreichen Gespräch fährt uns Charlene gegen 1700 dieses 8. Aprils mit ihrem Quad noch in die Pirate-Bar hinunter wo wir auch wieder auf Julian&Pauline treffen werden. Dort klinken wir uns nach freudigem Halli-Hallo noch kurz ins von Pawl&Sue uns zur Verfügung gestellte Internet ein und beantworten einige Mail-Post. Dann übergibt uns Sue noch unsere heute Morgen im kleinen Shop getätigten Einkäufe, die wir in ihrem Kühler zwischenlagern durften. Da wir aber bereits um 1730 am Pier unten mit Charlene unseren Dingi-Krantermin vereinbart haben, müssen wir die beiden nach wenigen Minuten wieder verlassen. Dabei macht uns Sue noch den Vorschlag, sollten wir Morgen Lust haben wieder ins Internet einzusteigen, dies doch jederzeit hier in ihrem Bar-Lokal zu tun. Da sie aber morgen mit Pawl unterwegs sei, lasse sie die Türe einfach offen und wir hätten somit jeder Zeit freien Zugang. Neben dem für uns aufgeschalteten Internet gestatte sie uns, auch von uns gewünschte Getränke aus dem Bar-Kühlschrank zu entnehmen. Soviel zur einfach unglaublichen Gastfreundschaft der Pitcairner, nachdem wir Pawl&Sue erst am Tag zuvor kennen gelernt hatten! Gerne nahmen wir natürlich dieses Angebot an und schlenderten zum Dingi-Lifting mit Charlene zur Pier hinunter. Gegen 1800 fanden wir uns wieder im KYORY-Cockpit ein und nach dem späteren Chinese-Soup-z’Nacht zogen wir uns es betzeli übermüdet bereits nach 2000 in die Kojen zurück.