Wir verschieben uns am 11. Juni für einige Tage in die Hirifa Bay mit einer der für uns Langfahrtensegler schönsten Strände in den Tuamotus.

Vor der morgendlichen SSB-Runde des 11. Juni hielt uns Jürg über seinen weiteren Marquesas-Törn auf dem Laufenden. Zusammen mit Ann ist er auf der Melanie nun bestens in Hakahau/Ua Pou angekommen und liegt dort innerhalb des Pierbeckens, wo sie die nächsten Tage zusammen verbringen wollen. Wie gestern noch abgesprochen verliess bereits um 1000 die Moana ihre Mooring und segelte nach Hirifa hinüber. Um 1200 verliessen dann auch wir zusammen mit der Scallywag unter grauem Himmelszelt den Südpass und erreichten um 1340 unter Genua die Hirifa Bay, wo wir draussen vor Liza’s Restaurant vor Anker gingen. Um 1500 tuckerten wir zu Liza hinüber, später kam noch die Moana-Crew von einem erstem Hirifa-Spaziergang zurück, und wir bestellten für morgen Abend bei Liza unser Dinner mit 6x Tuna und 1xPoulet sowie den Vorspeisen Poissont Cru und Garpacho und ein Kuchen-Dessert gibt es bei Liza obendrauf! Dies wird dann unser Abschieds-Dinner von unseren lieben Freunden der Scallywag-Crew. Nach einem Sundowner tuckerten wir gegen 1800 zurück zu unseren Booten. Wir überbrachten dann noch kurz einen USP-Stick mit von Sandra runter geladenen Polynesien-Infos sowie einigen Hollywood-Movie zur Scallywag rüber. Somit kann Roland noch diverse Sachen runter laden und uns morgen den Stick zurück geben, da sie wie eingeplant uns übermorgen definitiv in Richtung Papeete verlassen werden.

Am 12. Juni informierte uns Jürg morgens und abends über SSB über ihre kleinen Ua Pou-Abenteuer, wobei die beiden ua mit Gerome eine unvergessliche Wanderung in die für Ua Pou bekannten bizarren Berge unternahmen. Und anschliessend wurden sie noch bei Gerome zuhause mit einem polynesischen Schlemmer-Dinner verwöhnt. Auch erzählte Jürg von seinem weiterhin nicht mehr zu verleimendem Dingi-Unterboden wie auch Luftschläuchen. - Also Jürg, nun solltest du dir doch langsam, auch aus Sicherheitsgründen, einen Dingi-Ersatz mit Outboarder anschaffen. Um 1000 tuckerten wir mit der Scallywag- und Moana-Crews in unseren Dingis zum nahen Strand hinüber und zogen unsere kleinen Schiffchen zu Lizas Restaurant hinauf. Gleich anschliessend machten wir uns zu einer kleinen Wanderung gegen NE auf, an diesem einfach herrlich gelegenen Strand entlang. Dabei kauften unsere Frauen unterwegs bei der Polynesierin Tanja, eine Schwiegertochter von Liza, noch etwas Schmuck ein, währenddem Roland und ich uns „entschieden“, die aus dem Jahre 1879 stammende nahe kleine Hausruine zu neuem Leben als unseren Alterssitz zu erwecken. Roland würde dann den linken und ich den rechten Hausteil in Besitz nehmen! Von Vorteil wäre auch noch die gleich neben dem Häuschen liegende kleine Ruhestätte die nur von zwei Gräbern, vermutlich den alten Hausbesitzern, belegt ist. - Schmunzel, schmunzel! Gegen 1400 fanden wir uns wieder bei Liza ein und während sich wir „älteren Wanderer“ den Durst löschen mussten zogen Sandra und Koa noch zu einem Schnorchelausflug ins nahe Riff los. Um 1600 fuhren wir zusammen zu unseren vor Anker liegenden Booten hinaus und nach einer Dusche zogen wir was frisches an und um 1800 trafen wir uns wieder mit Roland&Angi sowie Koa und Kalle&Karin in Lizas Restaurant zum gestern vorreservierten Dinner! Dieses dann wie immer mit viel Liebe von Liza zubereitete Dinner, assistiert am Openair-Grill von ihrem Mann Dorian, schmeckte uns wie immer vorzüglich. Nach diesem wieder geselligen und spassigen Seglerabend bei Liza tuckerten wir um 2030 zu unseren Booten zurück wo wir uns umgehend in die Kojen verzogen!

Ja und morgen Früh wird also die Scallywag ihren Ankerplatz verlassen. Sie wird gegen Westen auf zu neuen Horizonten segeln, um bis September Australien zu erreichen! Wann werden sich unsere Wege auf See oder an Land wieder mal kreuzen? - Tschüss ehr zwe liebe Schätz Roland ond Angi, härzliche Dank för die gemeinsami ond unvergässliche Seglerzyit in Französisch Polynesie!

Ond wörkli, am Mittwoch, den 13.6.2018 gegen 0600 geht die Scallywag Anker auf und unter gegenseitigem heftigen Winke-Winke steuert Roland, mit Angi vorn auf Deck, im ersten Morgengrauen auf den Südpass zu. Sie werden direkt die Marina Taina in Punaauia/Tahiti anfahren um dort erstmal noch ein paar technische Problemchen zu erledigen. Nach unserem z’Morge kontaktiert uns Kalle noch über VHF, dass sie den heutigen Tag an Bord der Moana verbleiben, um einiges an Service-Arbeiten erledigen zu können. Auch Sandra und ich haben heute ähnliche Arbeiten vor und da nach getaner Arbeit ein geselliges Beisammensein immer wieder gut tut, laden wir Kalle&Karin auf 1700 zu einem z’Nacht ins KYORY-Cockpit ein. Um 0930 erreichte mich Jürg über SSB und vermeldet, dass sie mit der Melanie Ua Pou verlassen haben und bei 1.5m-Swell unter Genua die Controllers Bay von Nuku Hiva ansteuern wollen. Und welche Überraschung, nach dem Lunch fährt um 1400 die IETA mit Peter&Cheron in Hirifa ein und geht etwas hinter uns vor Anker. Etwas später heissen wir die beiden über VHF herzlich willkommen und vereinbaren uns morgen Abend zu einem Apéro rich auf der KYORY zu treffen. Aber vorerst haben wir heute um 1700 Kalle&Karin als unsere Gäste im Cockpit, wobei uns Sandra nach einem Sundowner mit Poulet-GordonBleu und Reis sowie einem Gemüse-Mix verwöhnt. Da die beiden in der ehemalige DDR in Vorpommern aufgewachsen und gelebt haben, erzählten sie auf unser Interesse hin viele für uns spannende Geschichten aus ihrem damaligen Leben. Und so gegen 2100 überkommt uns alle die Müdigkeit vom heutigen werkeln und nachdem die beiden uns verlassen haben geht es bald ab in die Haja.
Am Morgen des 14.6. nimmt hier der Wind auf gegen 20Kn zu, was uns aber soweit keine Probleme bereitet, da die Hirifa Bay als ein für uns Segler soweit sicherer Ankerplatz gilt. Der Wind lässt dann auf Mittag zu doch etwas nach und ich backe einen Citronen Cake als Dessert für unsere abendlichen Gäste der IETA-Crew. Gegen 1400 brechen wir wieder mit der Moana-Crew zu einer weiteren Strand-Wanderung auf die NE-Seite des Riffs auf. Nach etwas Dschungelbewuchs gelangen wir auf einem Fussweg zum Häuschen von Tanja und halten mit ihr und ihrer Mutter einen kleinen Schwatz, wobei sie uns noch mit frisch gebackenem Kokos-Brot verwöhnen. Um 1600 gelangen wir wieder zu unserem Ausgangspunkt bei Liza’s Restaurant und gleiten nach einem Durst-löscher mit unseren Dingis zurück zu unseren schwimmenden „Hausboote“. Dann bereite ich zu unserem Apéro rich mit den IETA’s ein Käse/Salami/ Gemüse-Plättli vor. Punkt 1700 treffen Peter&Cheron bei uns ein und zusammen verbringen wir über die kommenden Stunden, bei einem vorerst weiteren schönen Sunset auch heute wieder einen aufgestellten Abend mit viel Spass. Nach einem Kaffee mit Citronen Cake verlassen uns die beiden so gegen 2000 und fahren zurück zur ihrem etwas grösseren „My Home is my Castle“ IETA.
Der 15. Juni wird nach nächtlichen 15Kn-Wind etwas ruhiger, dafür ziehen aber tagsüber einige Squalls mit viel Regen über uns hinweg. Nach unserem z’Mittag lasse ich noch während vier Stunden unseren Honda-Geni laufen um unsere leeren Wassertanks mittels Watermaker mit Frischwasser aufzufüllen. Dies weil wir uns keine salzhaltige Feuchtigkeit im Innern der KYORY, dabei va in den Kojen, erlauben und uns nach jedem Aufenthalt in der See auf der Badeplattform mit Süsswasser abduschen. Am Nachmittag trudeln noch die seit 2015 uns immer wieder kreuzenden Paco&Theda mit ihrem Junior Fran auf der Olé in der Hirifa Bay ein. Dazwischen dürfen wir bei der Moana noch ein von Karin frisch gebackenes Sauerteig-Brot abholen. Ansonsten zog die KYORY-Crew heute einen lazy-day ein, wobei viel gelesen wurde und Sandra dabei nun physisch mal wieder auf Bücher zurück greift, wobei sie derzeit die spannende Lebensstory von Bruce Bringsteen, einem ihrer Lieblingsmusiker liest.

In der Nacht auf den 16. Juni wurden wir mit lang anhaltenden Winden von 25Kn hie und da scho es betzeli durchgeschüttelt und erst gegen Mittag beruhigte sich das Wetter etwas. Ich verbrachte tagsüber wieder einige Stunden mit dem Schreiben von Blog-Texten und Sandra färbte ihre Haare  türkisfarben ein - was sogar vielen anderen aus der Seglerkommune und auch mir gut gefällt! Unterbrochen wurde der Nachmittag durch eine kurzfristige Einladung zu Kaffee und Kokos-Brot, die Idee war Karin bei unserem vorgestrigem Besuch bei Tanja gekommen, auf der Moana. - Ond wörkli Karin, das esch yami, yami, gsi!
Und auf 1800 haben Abend haben uns Peter&Charon zum Dinner auf der IETA mit einer späterem Movie Session eingeladen. Bei einer vielseitigen Auswahl entschieden wir, uns eine neuere Verfilmung von der Geschichte Casanovas rein zu ziehen! Ach was hatte dieses Schlitzohr doch für anstrengende Tage und va auch Nächte in Vendig zu verbringen - die von uns vielfach mit spassigen Kommentaren begleitet wurden! Um 2230 tuckerten Sandra und ich zurück zur KYORY und ich hatte anschliessend eine geruhsamere Nacht als Casanova aus alten Zeiten! - Schmunzel, schmunzel! 
In der Nacht auf den 17. Juni wurden wir von den Schlaf störenden Starkwinden verschont, dafür fing er morgens um 0700 wieder mit 20Kn zu blasen an und wurde dabei von einem gut 1m hohen Sweell aus N begleitet. Gegen Mittag musste ich noch die Kettenkrallen-Verbindung austauschen, da es in dieser bockigen See den Gummi-Ruckdämpfer zerriss. Immerhin wurde es für uns, mit den total derzeit hier vor Anker liegenden sechs Booten, wenigstens gegen Abend etwas ruhiger. Dafür zogen dann aber auch die Folgenacht in den 18. Juni hinein wieder stetige 25Kn-Winde mit einigen Squalls über uns hinweg.
Die Moana-Crew wollte diese Winde ausnützen und gingen um 0830 Anker auf um über Pakokota noch Rotoava rauf zu segeln. Sie wollen dann später Fakarava durch den Nordpass verlassen, um dann vor der Marina Taina in Punaauia/Tahiti vor Anker zu gehen. Auch die IETA verliess um die Mittagszeit Hirifa mit dem Ziel Pakokota, ihrem Stammplatz in den Tuamotus, anzulaufen. Am Nachmittag schnorchelte Sandra, bewaffnet mit der Kamera, mal unsere Ankerkette ab und musste dabei feststellen, dass sich die Kette in diesen böigen Tagen und Nächten um ein Bommie gewickelt hat. Da müssen wir dann beim Anker auf gehen mit der KYORY vermutlich einen langsamen Vollkreis drehen. Auch zeigten ihre geknipsten Bilder auf, dass unser Unterwasserschiff schon ein neues Antifouling benötigt, wobei wir ja bereits einen Haul-out auf diesen Oktober in Papeete eingeplant haben. Auch vom 19. Juni haben wir nicht viel weltbewegendes zu berichten. Weiterhin so 10Kn Wind, etwas wellige See unter grauer Bewölkung. Während dem sich Sandra weiterhin beim Lesen mit Büchern abgibt, verbringe ich wieder einige Stunden am Laptop um im Word weitere überfällige Blog-Texte zu schreiben. Dazwischen kocht Sandra für uns zwei auf 1500 ein Kombi-z’Mitag/z’Nacht mit Rigatoni-Pasta an einer feinen Bolognese/Champignon/Erbsli-Rübli-Sauce. Gegen Abend verbessert sich die Wetterlage, der Himmel öffnet sich und wir bewundern wieder einen kitschigen Sunset!