Teil 1 vom 1. - 24.8.2019: Im Yachti-Zentrum von Tahiti häufen sich jeweils während der Hochsaison auch die sozialen Kontakte unter uns Seglern!

So kehre ich nun mehrheitlich wieder zurück zu unseren Treffen mit befreundeten Segler-Crews, die unsere vergangenen August-Wochen - mal von unserer stetigen Werkelei abgesehen - mit beeinflusst haben. Dabei summierten sich für einmal diese Zusammenkünfte, da während der derzeitigen Hochsaison auf Tahiti von hier aus viele der Yachten nach erfolgten Rep- und Unterhaltsarbeiten innert weniger Tage oder auch erst nach mehreren Wochen weiter nach Westen ziehen oder Wechsel von Charter-Gästen vornehmen. Übrigens ergaben sich auch aus diesen wie immer interessanten Begegnungen, dass ich einige der von uns diskutierten Themen als spezielle Beiträge in unsere Blog-Reiseberichte verpackte.
Dabei feierten wir Schweizer Crews der Coral Trekker, SailMore und KYORY nach der Happy Hour im Restaurant Casa Bianca/Marina Taina unseren „1. August“ etwas ausgelassen beim anschliessenden Abendessen mit weiteren Freunden. So der UK-Uhuru-Crew einer 62ft-Oyster sowie dem italienischen Eigner-Paar der ZooMax. Ich erzähle kein Geheimnis wenn ich an dieser Stelle festhalte, dass auch die anderen Restaurant-Gäste nicht so schnell vergessen werden, dass wir lautstarken und ebenso fröhlichen Schweizerinnen und Schweizer unseren Nationalfeiertag im Gedenken an den vor 728 Jahren erfolgten Rütlischwur abfeierten!
Den 2. August verbrachten Sandra und ich dann nochmals in Papeete, wobei wir als erstes die Tax-Agenten der InterTransit aufsuchten, um ihnen, im Zusammenhang mit unserer Rollanlage-Bestellung in NZL, die von ihnen benötigten Papiere zu übergeben. Anschliessend unternahmen wir einen etwas längeren Spaziergang zum Zollhafen, der auf dem im NW von Papeete gelegenen Motu Uta liegt. Da stoppte auf dem Weg dorthin auf einmal neben uns ein Mountainbike-Fahrer,  den wir unter seinem Velohelm und Sonnen-brille gar nicht gleich erkannten. Aber das Rätsel war schnell gelöst, es war unser Navy-Freund Nico, der uns vor gut fünf Wochen in Rotoava/Fakarava Atoll noch voller Stolz durch sein Navy-Schiff ARAGO geführt hatte! Derzeit kann es Nico ein bisschen locker nehmen, da die ARAGO in Papeete noch für ein paar Wochen im dortigen Trockendock liegt, wie sie einen neuen Anstrich bekommt. Seine Frau Roxane werde uns in den kommenden Tagen kontak-tieren um uns wieder mal zu einem gemeinsamen Essen zu treffen. Bald verabschiedeten sich Nico und wir suchten unser hier anvisiertes Ziel, das Zollamt auf, um uns dort ein neues 6 Monate gültiges Papier zu organisieren, das uns Seglern erlaubt während dieser Zeit den Dieselkraftstoff an ausgewählten Tankstellen zollfrei zu beziehen. So bezahlen wir derzeit hier in Polynesien mit diesem Papier für einen Liter Diesel anstatt 1.45 USD nur 82 Cent! Auf dem Weg zurück in die City kauften wir im ACE-Center eine weitere Mehrfarben-Solarlaterne zu 25 CHF ein. Und kurz nach 1700 fuhr ich mit dem Bus wieder zurück in die Marina Taina, denn Sandra verbringt ein verlängertes  Wochenende zu Besuch auf der Coral Trekker in der City Marina in Papeete bis Montag, den 5. August. - Viel Spass Sandra und Jina beim Geniessen des Papeeter Nachtlebens! - Schmunzel, schmunzel!
Am 6. August fanden wir uns zu einem Sundowner auf der Seven Seas unserer österreichischen Freunde Veronika&Robert ein, die während drei Wochen ihren Sohn Alexander&Stefi als Gäste auf dem Boot hatten und die während diesem Törn auf Bora Bora Verlobung feierten! Dabei übergab uns Alexander noch das von uns in Deutschland bestellte und an seine Grazer Adresse angelieferte Alfa/WiFi-Modemgerät für die KYORY und Robert konnte uns auch noch die für uns von der Sagitta-Crew bei ihm schon vor Wochen zwischenparkierten SVB-Ersatzteile übergeben. Dabei versuchen wir Segler immer mal wieder bei Feriengästen aus Europa vor ihrem Flug nach Tahiti nachzufragen, ob sie für uns die einten oder anderen Boots-Ersatzteile mit in ihre Koffer stecken könnten. Dies jeweils natürlich in sehr kurzer Zeit und erst noch ohne etwaige Zoll-Probleme. Am 7. August waren unsere Boots-Nachbarn Gerald&Heidi, auch aus Österreich, von der Silver Seas zu einem Sundowner mit „Kaltem Plättli“ und Bierchen bei uns zu Gast. Dabei gab es auch mit diesen beiden Seglern einiges zum „Woher und Wohin führt unsere weitere Langfahrtenreise“ zu erzählen, wie auch unsere Gedanken auf Wann so das Ende absehbar ist auszutauschen. Dann hatten wir dann am 11. August, vor allem auch als Dankeschön für die verschiedenen Ersatzteil-Transporte durch ihre Gäste, Veronika&Robert zum z’Nacht mit Tochter Valentina&Philip auf die KYORY eingeladen. Auch die beiden brachten uns übrigens SVB-Ersatzteile für unser Boot mit und im Vergleich zu Bruder Alex feierten die beiden schon vor ihrem Abflug noch in Graz Verlobung. Und schon folgte am 12. August in unserem Cockpit der längst fällige Sundowner Riche mit Peter&Nicki der SailMore nach. So hatten wir endlich die Möglichkeit auch die beiden, Peter ist Schweizer und die bestens Schwiizerdütsch sprechende Nicki ist gebürtige Engländerin, näher kennenzulernen. Weiter ging es am 14. August mit einem auch seit längerem eingeplanten z’Nacht mit der österreichischen Crew von Günther&Judy der Isis. Und da die gebürtige Philipina Judy eine ausgezeichnete Köchin ist, verwöhnten wir die beiden mit einem Schweizer Menu aus Härdöpfugratin uns einem Rindsschmorbraten aus dem Backofen.

Am 18. August hatten wir Birgit von der Pitufa zu einem Vegi-z’Nacht bei uns zu Gast. Dabei ist sie noch bis zum 1.9. Strohwitwe, da ihr Christian in Österreich weilt und bei seiner Rückkehr erst noch Birgits Mami für einige Ferienwochen mitbringen wird. Übrigens hält sich die junge Pitufa-Crew bereits seit über sechs Jahren hier in dieser für uns Segler einfach traumhaften Südsee auf. Somit sind die beiden für uns anderen Segler die „Dienstältesten“ in unserer grossen Langfahrtenfamilie - wir von der KYORY haben es gerade diesen Monat nun auch schon auf vier Jahre gebracht -, die über all diese Jahre auch abgelegenste Atolle und Inseln aufgesucht haben. Dabei ist es für uns andere Segler auch immer von grossem Interesse, wenn die Pitufa-Crew von ihren Erlebnissen in ihrem Blog  www.pitufa.at  berichtet. An dieser Stelle einfach mal wieder ein dickes Dankeschön an Birgit&Christian, die uns jeweils ein grosse Menge von Informationen zur Verfügung stellen und uns dabei vor allem zusätzlich motivieren auch mal etwas abgelegene Destinationen aufzusuchen!
Dann hatten wir abends vom 19. August unseren schwedischen Freund Mikael zum z’Nacht auf der KYORY eingeladen. So sassen wir - neun Monate nach dem tragischen Unfall von Rotoava/Fakarava, bei dem seine Frau Lena ertrunken ist - das erste Mal wieder mit Mikael zusammen. Die vergangenen Monate verbrachte er in Schweden und versucht nun sich irgendwie auf der Fortune Light ohne seine Lena zurecht zu finden. Und gerade in diesen Wochen holt ihn dieses Ereigniss wieder schmerzhaft in die Gegenwart zurück, so würde Lena - die er übrigens vor 40(!) Jahren kennenlernte - in zwei Tagen ihren 55zigsten Geburtstag feiern und auch deren Todestag ist nur noch drei Monate entfernt. Womit wir ermessen können wie es um Mikael steht und es dabei für uns nicht einfach ist - vor allem für Sandra, die Lena sehr nahe stand - ihn auf andere Gedanken zu bringen. Im Verlaufe des Abends erzählt er uns dann, dass er nun doch langsam die dazu notwendige Kraft findet um sich auf seiner Yacht neu zu organisieren und dabei versucht sich von Lenas „Hausrat“ und all den damit verbundenen Erinnerungen zu trennen. Auch zieht er aus diesen Gründen begreiflicherweise in Erwägung sich von der Fortune Light zu trennen. Aber vorerst versucht er hier sich wieder zurecht zu finden und mit der Aufnahme von Charter-Gästen sich auch etwas abzulenken. Wir wünschen ihm weiterhin viel Kraft diese schwierige noch auf ihn zukommende Zeit gut zu umschiffen!
Am 21. August konnten wir auch endlich mal die Coral Trekker-Familie von Robi&Sumi mit Jina sowie ihrem Gast Julien zu einem z’Nacht auf die KYORY einladen. Bei in Speck verpackten Pouletbrüschtli und unserem urchigen Härdöpfugratin (leider musste ich zur Hälfte auf eine neuere härtere Kartoffelart zurück greifen, die nicht so richtig weich werden wollten) wurde es mit dieser Schweizer Crew „naturgemäss“, begleitend mit es betzeli Bier und Wein, ein wieder aufgestellter und spassiger Abend! Am 22. August erhielten wir noch eine SMS von Roxane, der Frau unseres Navy-Freundes Nico, wobei sie uns auf den kommenden Sonntag vom 25. August zu einer kleinen Geburtstagsfeier ihres 11jährigen Juniors Maho zum Lunch ins Marina-Restaurant Casa Bianca einlud! Natürlich sagten wir gerne zu und wir werden die Gesellschaft dann am Nachmittag sicher wieder, wie schon mal im vergangenen Jahr, auf die KYORY zum Bade- und Chit Chat-Plausch einladen.
Dann trafen wir uns am 23. August im Kreise der PolyMagNet/SSB-Funkrunde im Casa Bianca zur gemeinsamen Happy Hour um 1700 und tauschten unsere aktuellsten Rep- und anstehenden Fahrtenpläne aus. Mit dabei waren zum ersten Mal vom Schweizer Katamaran Casa Bianca (welch ein Zufall mit dem gleichnamigen Restaurant-Namen) auch Kurt&Brigitte. Die beiden lernten wir vor zwei Jahren näher kennen, als sie ihren Kat hier vor der Marina an eine Mooring legten und für längere Zeit in die Schweiz zurück kehrten. Eigentlich hatten sie sich vorgestellt, dass der von ihnen beauftragte Boots-Broker ihren Kat hier verkaufen könnte, was leider nicht klappte. Im Gegenteil, bei einem Verkaufsrundgang mit einem Interessenten wurde vergessen eine der Motorenluken des Kats richtig zu verschliessen und so konnte sich im Motorenraum einiges Wasser ansammeln. Dabei wurde der BB-Motor in Mitleidenschaft gezogen und sie hoffen nun diesen wieder, ohne Neuanschaffung mit Kosten von gegen 12.000 CHF, mit Unterstützung eines Motor-Spezialisten wieder zum Laufen zu bringen! Am 24. August suchten Jina, Julien und Sandra mit dem Dingi den dem nahen Hotel Intercontinental vorgelagerten Tauchspot auf und hatten dabei auch ihren Spass! Denn hier liegt neben einigen Bootswracks auch eine abgestürzte Cessna 150 - war übrigens „anno Domini“ im Jahre 1972 mein Schulungsflugi während meiner Pilotenausbildung - die sich soweit in noch gutem Zustand befindet.