Missbrauchsuntersuchung mit grausamen Ergebnissen bei der Vatikan-Sekte - auch bekannt als Katholische Kirche: "Sie kommen aus der Hölle!"

Wieder hat mich ein Medien-Bericht in den in den vergangenen Tagen so betroffen gemacht, dass mir nichts anderes übrig blieb, als die nachfolgenden Zeilen nieder zu schreiben um meinen Kopf von diesen grausamen Ereignissen zu leeren! So entstand gestern Abend dieser kurzfristig von mir wieder detailliert recherchierte Beitrag und soll meine Blog-Leserinnen und Leser einmal mehr bewusst aufrütteln und zum Nachdenken anregen! - Und ich nehme wie gewohnt, auch diesmal kein Blatt vor den Mund!
 
Seit den 1950er Jahren sind in Frankreich geschätzte 216.000 Kinder und Jugendliche von katholischen Priestern und Ordensleuten missbraucht worden. Das ist das Ergebnis einer Studie, die nicht nur in der französischen Kirche wie eine Bombe einschlug. „Ein dunkler Schatten breitet sich nun über das Zentrum dieser Sekte im Vatikan aus!“ Denn diese Studie weist Tausende Fälle von grausamem Missbrauch nach!

In der katholischen Kirche Frankreichs sind seit den 1950er Jahren geschätzt 216.000 Kinder und Jugendliche von Priestern und Ordensleuten missbraucht worden. Rechnet man die Taten von Laien in Einrichtungen der Kirche mit ein, steigt diese Zahl sogar auf 330 000 Opfer. Das sagte Jean-Michel Sauvé, Präsident der Unabhängigen Kommission zur Untersuchung des sexuellen Kindesmissbrauchs in der Kirche (CIASE). Am Dienstag stellte Sauvé nach zweieinhalb Jahren Arbeit den 2500 Seiten umfassenden Untersuchungsbericht vor. Der Kinderschutz-Experte im Vatikan, Pater Hans Zollner, erwähnte im weiteren, dass aus anderen Ländern bald "ähnliche Zahlen“ zu erwarten seien!
"Sie kommen aus der Hölle zurück!“, sagte François Devaux, Gründer der Betroffenenorganisation "La Parole Liberée" (die befreite Stimme) an Sauvé und sein Team gerichtet. Noch vor der Präsentation der Studie durfte Devaux auf der Bühne eine Stellungnahme abgeben, und die fiel deutlich aus: "Meine Herren, Sie sind eine Schande für die Menschlichkeit! Sie müssen für jedes dieser Verbrechen bezahlen!" Im Publikum saßen der Vorsitzende der französischen Bischofskonferenz, Erzbischof Eric de Moulins-Beaufort von Reims, der Apostolische Nuntius in Frankreich, Erzbischof Celestino Migliore, und Schwester Veronique Margron von der Konferenz der Ordensleute!

Die Studie war in Frankreich mit großer Anspannung erwartet worden - sie sei "wie eine Bombe", die mitten in die Kirche hineingeworfen werde, hieß es vorab in französischen Medien! Die Trennung von Staat und Kirche steht zwar in der französischen Verfassung, aber Kulturell ist Frankreich dennoch eine der traditionsreichsten katholischen Nationen Europas. Erst vor kurzem hatte in Frankreich schon der Fall Barbarin das Ansehen der Kirche schwer erschüttert: Denn der Erzbischof von Lyon, Kardinal Philippe Barbarin, soll Missbrauchstaten des Priesters Bernard Preynat nicht angezeigt haben. Barbarin stand deshalb vor Gericht, wurde aber schließlich im Januar 2020 in der Berufung freigesprochen! - „Macht vor Recht!?“
Der Regisseur François Ozon widmete sich der Vorgänge rund um Preynat in seinem Film "Grace à Dieu" - "Gelobt sei Gott". Barbarin soll das ausgerufen haben, als ihm klar wurde, dass die Taten Preynats längst verjährt waren. Papst Franziskus hatte Barbarin unter Verweis auf die Unschuldsvermutung und die ausstehende Berufungsverhandlung zunächst eine Auszeit gewährt, sein Rücktrittsgesuch dann aber schlussendlich doch angenommen. Barbarin lebt seither zurückgezogen in der Bretagne!

Im November 2018 beschlossen die französischen Bischöfe die Gründung der unabhängigen CIASE-Kommission. Im selben Jahr lagen in Deutschland bereits die Ergebnisse der bundesweiten MHG-Studie vor. Während sich die MHG-Studie allerdings überwiegend auf die Personalakten der deutschen Diözesen stützte, befragte die CIASE-Kommission, darunter Juristen, Mediziner, Historiker und Theologen, auch hunderte Zeugen. Die deutsche MHG-Studie identifizierte in den Akten damals 1670 Kleriker und 3677 Opfer! Sauvé sagte, bei der sehr hohen Opferzahl in Frankreich handele es sich nicht um aus Quellen verbürgte Zahlen, sondern um Hochrechnungen auf sexualwissenschaftlicher Basis. In Deutschland war eine Hochrechnung des Ulmer Psychiaters Jörg Fegert auf ein ähnlich großes Dunkelfeld gestoßen. Fegert geht mit 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit von 28 000 bis 280 000 Opfern aus. Die Kommission selbst habe etwa 2700 Opfer identifiziert. Der 2.500 Seiten umfassende Bericht zählt zwischen 2.900 und 3.200 potenzielle Täter, bei zwei Dritteln soll es sich um Priester oder ehemalige Priester handeln. 80 Prozent der Opfer seien Jungen im Alter zwischen 10 und 13 Jahren gewesen, 20 Prozent Mädchen unterschiedlicher Altersgruppen. Bei den Taten habe es sich in fast einem Drittel der Fälle um Vergewaltigungen gehandelt. In Deutschland begründeten die Erkenntnisse der MHG-Studie die Reformdebatte "Synodaler Weg".

Auch Sauvé nennt nun systemische Faktoren, die den Missbrauch begünstigt hätten, darunter das kirchliche Prinzip des Gehorsams und die Ausnutzung von Charisma gegenüber Gläubigen sowie die katholische Sexualmoral. Bis Anfang der 2000er Jahre sei das Handeln der Kirche gegenüber den Betroffenen zudem von einem "tiefen, totalen und grausam  lethargischen Desinteresse" gekennzeichnet gewesen, so Sauvé.

Als "beispielhaft" bezeichnete der Jesuitenpater und Psychologe Hans Zollner die Studie. Zollner leitet in Rom das Kinderschutzzentrum an der Päpstlichen Universität Gregoriana. Die strukturellen und moralischen Konsequenzen aus solchen Studien würden seit einigen Jahren klar benannt, so Zollner. - Also einmal mehr! Seit Jahren waren diese traurigen Missbräuche den Verantwortlichen bekannt! - Grundlage für Präventionsarbeit sei nun eine Aufarbeitung unter Einbeziehung von Betroffenen und ein anderer Umgang mit Macht. Und: "Rechenschaftspflicht und Verantwortungsübernahme durch Bischöfe und andere Amtsträger ist notwendig, auch wenn es sich nicht um persönliche Vergehen, sondern um die moralische Verantwortung für das Versagen der Institution insgesamt handelt!"

Und die sich heute trotz alledem immer noch bekennenden Glaubensbrüder- und Töchter dieser Vatikan-Sekte werden doch wohl nicht einfach so an diesen unbeschreiblichen Inhalten dieser Untersuchung vorübergehen!? Oder gilt auch in diesem Fall: „Möge doch dieser Kelch an uns vorübergehen!“
Wie die britische „Daily Mail“ nach dem Studium der Untersuchungsergebnisse ergänzend berichtet, benutzten zum Beispiel Nonnen Kruzifixe, um Mädchen zu vergewaltigen. Ein Opfer habe ausgesagt, dass sie mit 11 Jahren missbraucht worden sei und obwohl das Mädchen mit ihren Eltern über die Vorfälle sprach, hätten sich diese geweigert, ihr zu glauben. Der Missbrauch habe ein weiteres Jahr angedauert!

Zwei Drittel der Fälle werden in der Studie Geistlichen zur Last gelegt. 2900 bis 3200 Geistliche wurden seit 1950 als Täterinnen und Täter identifiziert. Nach Familie und Freundeskreis sei die katholische Kirche in Frankreich der Ort mit dem höchsten Missbrauchsrisiko, so die Studie!
Umgehend geben sich die Verantwortlichen der Vatikan-Sekte wie immer doch sehr betroffen über solch doch unmenschliche Vorfälle und gelobt die Schuldigen zu bestrafen und sich zu bessern! „Dies ist die Stunde der Scham!“ - so hat Papst Franziskus im Vatikan auf den Bericht zu diesem grausamen Kindesmissbrauch in Frankreich reagiert. Seine Gedanken seien verständlicherweise in erster Linie bei den Opfern und er spüre grosse Trauer wegen ihrer Verletzungen und Dankbarkeit für ihren Mut. Also einmal mehr nichts Neues aus diesem verruchten Sektenzentrum von Rom sondern wie immer nur: „Bla, bla, bla! - Und einmal mehr lassen uns die drei bestens bekannten Äffchen grüssen: „Ich sehe und höre nichts und kann auch nicht sprechen!“

Die Gründer des Opferverbands „La Parole Libérée“ mahnte die Kirche bei der Vorstellung des in Frankreich mit Spannung erwarteten Berichts: „Sie müssen für alle diese Verbrechen bezahlen!“ Dabei wird es um Milliardensummen gehen. Die französische Bischofskonferenz kündigte Konsequenzen an, denn „Angesichts so vieler zerrütteter, oft zerstörter Leben schämen wir uns und sind entrüstet!“, sagte der Erzbischof Eric de Moulins-Beaufort. Man werde alle erforderlichen Schritte einleiten, damit sich ein solcher Skandal nicht wiederhole und an der Sitzung der Kirchengremien im November sollten Massnahmen getroffen werden!

Auch in den USA wurde im 2019 durch den Staat Illinois eine Opferliste veröffentlicht, in der 400 Priester des sexuellen Missbrauchs von Schutzbefohlenen angeklagt wurden! Aufgrund dieser Untersuchung haben auch andere US-Staaten entsprechende Aufarbeitungsprojekte in Angriff genommen!

Und wie ist die aktuelle Situation in der der Schweiz bei der Aufarbeitung von solchen Missbräuchen durch katholische Priester? Denn im 2021 warten auch in der Schweiz ungezählte Opfer, die als Kinder und Jugendliche den sexuellen Übergriffen durch Priester ausgeliefert waren, immer noch auf die Aufarbeitung dieser Schreckenstaten!
Wohl führt die Schweizer Bischofskonferenz seit 2010 eine Statistik über gelmeldete Übergriffe von Priestern, wobei dann solche Missbräuche in den meisten Fällen durch die katholische Kirche selbst "intern" geregelt werden! Dabei werden die fehlbaren Priester durch ihre Bischöfe in eine Psychotherapie oder auf eine Pilgerreise - das darf doch einfach nicht wahr sein - geschickt! Und nach der Versetzung in eine andere Kirchgemeinde können diese Priester wieder auf Opfersuche gehen um ihren Trieben nachzugeben!? So wurden bis 2019 deren 350 Opfer erfasst, allein die Jahre bevor waren 132 neue Fälle dazugekommen! Zum Zeitpunkt dieser Übergriffe waren die meisten Opfer minderjährig, der Grossteil sogar jünger als zwölf Jahre!
Diese Statistik offenbart aber nur die Spitze des Eisberges, denn auch in der Schweiz dürften noch Tausende von Opfern von solchen sexuellen Übergriffen durch katholische Priester leben! Aber warum hat man in der Schweiz nicht auch schon vor 10 Jahren mit einer umfassenden Aufarbeitung begonnen? Nun, die katholische Kirche spielt auf Zeit - zulasten der Opfer! Denn je nach Schwere des Missbrauchs verjähren solche sexuellen Übergriffe nach 10 oder 20 Jahren! Immerhin hat die Schweiz im 2013 entschieden, dass die Verjährung bei ganz schweren Fällen abgeschafft wurde!

Mein Resümee: All diese verwerflichen Missbräuche durch katholische Priester waren Weltweit gang und gäbe - und sind es bis heute noch! Ich persönlich - auch als direkt betroffener Ende der 1950er Jahre - kann bei diesem Thema einfach nicht wegschauen! Ich kann nicht zulassen, dass weiterhin pädophile Priester auf Kinder losgelassen werden! Was bleibt denn diesen älteren und neueren Opfern noch, nachdem ihnen weder die Kirche, noch die Justiz oder der Staat geholfen hat? Also braucht es weiterhin die öffentliche Empörung der wenigen, "diesmal" nicht dem Vatikan ergebenen Medien sowie auch deiner und meiner Wenigkeit! Aber gerade diese Aufmerksamkeit braucht es, denn es ist das einzige, was diesen Zig-Tausenden von Opfern noch bleibt - diese unsere öffentliche Empörung, die zum erhöhten Druck auf die Vatikan-Sekte beiträgt! Die Empörung der Gesellschaft über ein System, das den Missbrauch an Schutzbefohlenen begünstigt und vertuscht - durch das Zölibat, durch Homophobie, durch Frauenfeindlichkeit und Männerbünde unter dem vermeintlichen Schutz des Priesteramtes!

An dieser Stelle verweise ich noch ergänzend auf meinen längeren Blog-Beitrag vom 15.4.2019 mit dem Titel „Im Kreise unserer Langfahrtenfamilie…“, wo ich unter dem Abschnitt „Das Thema Glauben“ auf weitere traurige Verfehlungen - was wie oben erwähnt, in meinen Kinderjahren auch mich persönlich betraf - dieser Sekte, auch katholischen Kirche genannt, eingegangen bin!