Vergangene Partnerschaften, mein „Lebensbaum“ und mein „Schatten der Vergangenheit“!? Und nun lebe ich als unverbesserlicher Optimist in Französisch Polynesien!

Das ist alles in allem eine doch etwas verwirrende Headline zu diesem auch wieder sehr persönlichen Blog-Beitrag. Nun, ich werde gleich mal versuchen das einte oder andere darin verpackte Rätsel aufzulösen! 
   

So kann auch ich es gut nachvollziehen, dass einige meiner mir nahestehenden Blog-Leserinnen und Leser sich beim Lesen vergangener Blog-Beiträge fragten, warum ich denn dabei noch nie vertiefter auf meine diversen Partnerschaften eingegangen bin. Nun, ich möchte das eine oder andere aus meiner Privatsphäre - auch unter dem „Schatten der Vergangenheit“ - noch über einige weitere Jahre für mich behalten! Dies auch als Respekt den zwei von mir im 1979 und 1988 geschiedenen und inzwischen bereits verstorbenen Ehefrauen gegenüber. Aber ich glaube, ich darf es mir an dieser Stelle schon erlauben, dass ich hier doch auf einige meiner, für mich vielfach nicht gerade ruhmreichen Beziehungen eingehe.

So reifte im mir, je länger meine Reha-Zeit in diesem Frühjahr andauerte, der Entschluss, dass ich auch aus dieser persönlichen Ecke doch ein paar Erlebnisse in meinem Blog erzählen könnte! Wobei es für meine Blog-Leserinnen und Leser stets zu berücksichtigen gibt, dass eben diese soweit sehr persönlichen Beiträge, für mich fast wie ein Tagebuch als Nachschlagewerk für mein später mal erscheinendes Buch dienen werden! Auch konntet ihr ja schon vielfach feststellen, dass mich beim Schreiben über solch auch etwas heiklere Themen aus meinen früheren Lebensabschnitten, wirklich keine Berührungsängste auf mich einwirken und es mich somit auch in keiner Form belastet.
Okay, ich gebe es zu, ich habe nach dem Schreiben gerade dieses Beitrages schon über einige Tage mit mir gerungen, ob ich diesen um einiges noch persönlicheren Beitrag in meinem Blog aufschalten sollte! Dabei sind doch eh gerade wir Männer gegenüber den Frauen doch grundsätzlich um einiges verschlossener, beim Erzählen von solch persönlichen und auch zum Nachdenken anregenden Vorkommnissen aus unserer spannenden Lebensreise!

Ansonsten wäre es für uns alle, bei einem überraschenden Eintreffen der „Stunde X“, dann leider eh zu spät noch irgendwas geschriebenes zu hinterlassen!? - So halte ich also nachfolgend erst mal einige meiner diesbezüglichen Gedanken fest, die sich auch gut mit dem Thema „Alleinsein ist nicht gleich Einsam!“ verbinden lassen. Und es ist mir schon bewusst, dass ich dabei das Risiko eingehe, dass nicht alle meine Blog-Leserinnen und Leser mit diesem Vorgehen einverstanden sind! Ich dabei aber schon überzeugt bin, dass meine Leser auch diesen Beitrag, mit noch eigenen ergänzenden Gedanken aufnehmen werden und sie dann so auf sich einwirken zu lassen!

Dazu nun vorab einige grundsätzliche Beweggründe die uns Menschen immer wieder anhält, doch an eine mögliche Traum-Liebesbeziehung zu glauben - um dann auch gleich zuzugreifen! Denn wenn auch vermeintlich unser Leben insoweit ruhigen Bahnen verläuft, klopft doch immer mal wieder was vorsichtig an unsere Tür - die Sehnsucht! Dieses leise Gefühl, das einem zuflüstert, wie schön es wäre, wieder umarmt und geliebt zu werden. Wieder jemanden an seiner Seite zu haben, mit dem man einschläft und aufwacht!
Aber wäre da doch nur nicht diese vielfach spürbare Angst; noch einmal enttäuscht und verletzt zu werden, noch einmal anschliessend verzweifelt in dieses tiefe dunkle Loch zu fallen! So lassen uns eben die "Schatten der Vergangenheit" nicht einfach so Hals über Kopf in eine neue Beziehung rein schlittern. Auch unterschätzen wir nicht, wie intensiv vergangene schmerzliche Beziehungen noch nachwirken. Das Gefühl von mangelnder Wertschätzung und Liebe - die häufigste Ursache für Trennungen - holt uns dabei emotional schnell wieder ein!

Aber, und das möchte ich hier ganz klar festhalten, ich bewundere auch in meinem Bekanntenkreis und das mit grossem Respekt, einige dieser Familien und Partnerschaften, die mit viel „Arbeit“ ihr Glück gefunden, erschaffen und erhalten haben! Und das ist in der heutigen Zeit keine Selbstverständlichkeit und so dürfen sie alle auch nach Jahrzehnten wirklich stolz auf das Erreichte sein!

Demgegenüber entschied ich mich dann im 1993 als 46jähriger, nach meiner auch dritten gescheiterten Ehe, mich nun definitiv nie mehr zu verheiraten und auch dem Glauben an die grosse Liebe hatte ich zu diesem Zeitpunkt eh schon aufgegeben! Und kurz nach dem ich die 60zig erreicht hatte, brach dann im 2007 auch meine letzte partner-schaftliche  Beziehung, die ein weiteres Mal einiges zu viel von mir abverlangte, auseinander!
An dieser Stelle möchte ich aber noch eine von meiner Mutter vererbten Charaktereigenschaft festhalten, die sich in meinem späteren Leben nicht immer zu meinen Gunsten ausgewirkt hatte! Dabei handelt es sich um das von meiner geliebten und verehrten Mutter vererbte oder geschenkte "Helfersyndrom“, das dann bei all meinen vergangenen Beziehungen nicht immer Hilfreich war. Wohl ist ein solches in den verschiedensten Lebensbereichen auftretende „Helfersyndrom“ natürlich grundsätzlich als positiv zu werten, aber wenn ich so zurück blicke, gewann entgegen aller Vernunft zu Beginn meiner Partnerschaften leider stets dieses „Helfersyndrom“ die Oberhand! Und somit waren diese Beziehungen aus meiner heutigen Betrachtungsweise, doch schon vielfach zum Voraus zum Scheitern verurteilt - aber dies dann auch zu realisieren und erst noch einzusehen ist nicht so einfach! So lasse ich  mal dieses gewichtige Puzzleteil aus meinem Leben hier einfach so stehen!

 
Und so lernte ich über die vergangenen spannenden Lebensjahre, vor allem begleitend zu diesem Langfahrten-Segelprojekt nochmals richtig zu Leben und entschied mich dann, zu versuchen, den Rest meines Lebens alleine zu gehen! Dabei hatte ich keine Angst vor der weiteren Zukunft und lernte dabei wieder allein zu sein, mich selbst zu mögen, mich als den Menschen zu akzeptieren, der ich bin! Ich hatte einfach keine Kraft und Lust mehr, den Anforderungen von jemandem zu genügen! Ich wollte vor allem auch wieder vermehrt mich selbst sein und während meiner sicher noch spannenden Lebensabschlussphase an erster Stelle stehen! - Ja, es ist mir bewusst, dass dabei einiges an Egoismus - aber doch auch gesundem - in mir steckt! Aber der hat mir in meinem Leben schon auch des Öfteren aus verzwickten Situationen raus geholfen, wobei ich aber leider damit bei einigen meiner Mitmenschen mehr als nur aneckte! So haben wir Spezis aus der Menschenfamilie doch alle unsere verschiedensten Yin&Yang-Seiten, die uns nicht immer nur Freude bereiten!   

Nun wieder zurück zu meiner doch spannenden Lebensreise, die ich aber eigentlich in meinen Jugendjahren schon um einiges anders vorausgeplant oder „erträumt“ hatte! So wollte ich mal zuerst über einige Jahre meiner Reise-Sehnsucht nachgeben, dann die erträumte grosse Liebe heiraten und eine Familie mit einem Mädchen und einem Buben gründen. Und wenn dann mal die beiden Kinder in späteren Jahren aus unserem Haus ausgeflogen wären, wollte ich mit einer über alles geliebten Frau einfach zusammen glücklich alt werden und vielleicht die einte oder andere sogenannte Weisheit möglichen Enkelkindern weiter geben!

Aber nach wenigen Jahren im Erwachsenenalter stellte auch ich schnell fest, dass man einen Fehler immer wieder macht! Der da ist, zu glauben, das Leben verlaufe in geordneten Bahnen und sei unwandelbar! Oder anders ausgedrückt, wenn man einmal einen Weg eingeschlagen habe, müsse man ihn auch bis zu Ende gehen. Dem ist leider nicht annähernd so! Denn das Leben hat viel mehr Phantasie als wir kleinen Menschlein uns das vorstellen können! Gerade wenn man glaubt, das Leben mit dem jungen Familienglück sei vollkommen, verändert sich - mit der Geschwindigkeit eines sich drehenden Hurrikans in der Südsee - alles und plötzlich! Auch ich musste akzeptieren lernen, dass alles verloren gehen kann, sich aber die eben ins Schloss gefallene Türe auch wieder unvermutet zu einem neuen Lebensabschnitt öffnen kann! 

Und was verbirgt sich hinter meinem bis an hin Geheim gebliebenen „Lebensbaum“ im „Schatten der Vergangenheit“?
So erzähle ich nun hier noch von einem weiteren kleinen Geheimnis aus meinem Leben - eigentlich ein auch erst für mein späteres Buch eingeplanter Abschnitt - das aber sehr gut in diese Thematik mit dem „Schatten der Vergangenheit“ passt und eine weitere sehr persönliche Seite von mir aufzeigt. Dabei möchte ich auch an dieser Stelle nochmals festhalten, dass ich heute - ohne mich belastende Gedanken - über meine vergangenen Auf und Ab‘s in meinem Leben problemlos schreiben kann!

So möchte ich nun auf diesem Wege meinen Leserinnen und Lesern ergänzend aufzeigen, wie ich es schon in frühen Jahren geschafft hatte, meine mich in den verschiedensten Lebensabschnitten über längere Phasen belastenden Probleme - vor allem bei gescheiterten Beziehungen - aus meinem Kopf zu verbannen!
Denn ich war ja wie mehrheitlich bekannt, in fordernden Beziehungen dreimal verheiratet und hatte auch in weiteren Partnerschaften das einte und andere Unerfreuliche durchlebt. Wenn mich dann in gewissem Abstand die daraus entstandenen Probleme immer noch beschäftigten, schrieb ich die mich so verfolgenden Problembereiche in Kurzform auf einen Zettel und suchte meinen „Lebensbaum“ auf dem Luzerner Lindenberg auf!
Denn seit meinen Kindheitstagen sehe ich mich als Besitzer eines „Lebensbaumes“, der etwas ausserhalb von unserem damaligen kleinen Bauernhof entfernt steht, wo ich meine glückliche Kinder- und Jugendjahre verbrachte. Und dieser Baum - mein über all diese Jahre begleitender Fixstern - war während vielen Sommertagen meiner Kindheit hindurch mein zweites zu Hause, mein ruhender Pool! Denn immer wenn meine Eltern auf den umliegenden Feldern ihrer bäuerlichen Arbeit nachgingen, „parkierten“ sie mich auf einer Decke unter diesem Baum zum Schlafen oder Spielen. Und so entstand damals, was bis dato nur wenige Menschen aus meinem Umfeld wissen, eine spezielle und intensive Beziehung zu diesem Baum. Denn schon früh „kommunizierte“ ich auf meine eigene Art mit diesem Baum, erzählte ihm von meinen freudigen oder auch traurigen Erlebnissen und umarmte ihn immer, wenn ich ihn aufsuchte und wieder verliess.
Auch nach meinen Jugendjahren machte ich meinem „Lebensbaum“, wenn ich jeweils in seiner Nähe war, stets meine Aufwartung. Dies vor allem auch in Phasen wo ich mit meinen Gedanken einfach allein sein wollte. Dabei vertraute ich ihm jeweils meine aktuellsten Freuden wie auch Leiden an! Anschliessend ging ich immer mit zusätzlich positiver Energie geladen zurück in mein Leben, wo ich eben gerade so lebte!

So gingen die Jahre dahin und vor allem nach meiner zweiten hart zu verarbeitenden Ehe - in der mir Sandra geschenkt wurde - schrieb ich, wie Vorgangs schon festgehalten, meine nur schwer aus dem Kopf zu verdrängenden Probleme auf einen Zettel und suchte dann damit meinen „Lebensbaum“ auf. Nach unserer eingespielten Begrüssungszeremonie setzte ich mich mit dem Rücken zum Baumstamm auf den Boden und - verbrannte den mitgebrachten Zettel zwischen meinen Beinen! So gelang es mir, vielfach auch in anderen Situationen, meine mich beschäftigenden und wiederkehrend den Kopf verwirrenden Negativ-Gedanken, definitiv aus dem Gehirn zu verbannen!
Ich liebe diesen für mich mystischen Ort zwischen Himmel und Erde, der mich durch meine Kindheit sowie dann auch durch einige Krisen in mein Erwachsenenleben begleitete! - Und im schon des Öfteren erwähnten Buch, werde ich dann mal noch einige weitere meinem „Lebensbaum“ anvertrauten Geheimnisse - wie zB auch die von drei dort vergrabenen Eheringen - auflösen!

Und so gehe ich auch weiterhin als unverbesserlicher Optimist durchs Leben!
Ich bin mir schon bewusst und auch dankbar, dass ich in meinen ruhelosen und mit vielen Abenteuern gespickten Leben unendlich viel Unglaubliches erleben durfte und dabei vielfach aus dem Staunen nicht mehr heraus kam! Nun, wenn auch ich dann mal "gehen" muss, kann ich nach meiner Überzeugung nicht nur auf ein, sondern gar auf zwei mehr als nur erfüllte Leben zurückblicken! Und dieser mal kommende Abschied wird mit einer grossen inneren Zufriedenheit vor sich gehen, denn mit dem Tod habe ich mich bereits vor langer Zeit versöhnt! So habe ich doch auf dieser Langfahrt und dabei vor allem während dem mehrjährigen Aufenthalt hier in diesem Naturparadies von Französisch Polynesien, mit ihren lieblichen und einzigartigen Bewohnern meinen Frieden gefunden, den wir doch alle suchen - aber nur wenige von uns finden!
 

Und dies rückt für mich viele andere Dinge in ein ganz anderes Licht, wobei ich derzeit eh noch nicht das Gefühl habe, als würde meine Zeit bald mal kommen! Aber trotzdem im klaren Wissen und der Akzeptanz, dass jedes Lebewesen auf unserer Erde mal sterben wird! Auch wenn wir am Leben hängen, es ist nun mal einfach so, denn die Lebensuhr tickt mit derselben Geschwindigkeit in jedem von uns! Wir alle wissen, dass eben irgendwann die Zeit auch für uns um ist! Und wenn dann mal dieser Moment eintreffen wird, bleibt uns vielleicht noch eine Sekunde Zeit um zu sagen: „Ach du liebe Scheisse!“ und schon ist es vorbei! - Schmunzel, schmunzel!

So musste ich also auf meinem langen und abenteuerlichen Lebensweg auch einiges verlieren, um dieses Polynesien kennen und lieben zu lernen! Und so wird es auch hier für mich nach wie vor gute und schlechte Tage geben und ich bin gespannt und freue mich jetzt schon auf die neuen noch auf mich zukommenden Herausforderungen. Dabei werde ich aber auch weiterhin nicht in der Vergangenheit leben - sondern in der Gegenwart und für das kämpfen wo mir geblieben ist! Und an das Alleinsein habe ich mich ja schon in früheren Phasen meines Lebens gewöhnt und Irgendwann kommt der Punkt, da akzeptiert man, wer man ist und was man hat! So entspringe ich doch aus einfachen Familienverhältnissen und hatte mir in meinem späteren Leben über einige Jahrzehnte wohl einen doch angenehmen Lebensstandard hart erarbeitet und weiss also, was es heisst, wieder etwas bescheidener - wie in meinen Kinder- und Jugendjahren - zu leben! Und begleitend findet man immer wieder etwas anderes, etwas neues und das gibt einem doch den Grund, jeden Morgen mit Freude aufzustehen - und das habe ich hier!

Und auch in meinem fortgeschrittenen Alter lasse ich mich, wenn die Gesundheit es zulässt, also weiter überraschen, denn es werden nun sicher noch einige spannende Geschichten mehr dazukommen und dabei ist vor allem zu berücksichtigen, dass ich auch als Oldie keine Angst vor der Zukunft habe! Und so lange ich doch weiterhin neugierig bin, wird mir das Alter - auch mit meinen vermehrt mal begleitenden „Aah und Oohs“ - bestimmt noch nichts anhaben wollen und birgt für mich sicher noch die einte oder andere „rüüdig verrockte“ Überraschung!